Markus Bäcker ist alles andere als begeistert, als er mit seinen Eltern an den Rand von Berlin zieht. Dort blickt er vom dritten Stock ihres Eckhauses auf ein stinkendes Chemiewerk und vorbeiratternde Züge, die alles zum Vibrieren bringen. Erst als er Nilowsky kennenlernt, wird ihm die Gegend um den Bahndamm zur Heimat. Eine Heimat voller Merkwürdigkeiten und intensiver Erfahrungen. Dazu gehören kuriose Anwendungen von Vodoo-Ritualen, um der Liebe auf die Sprünge zu helfen. Erotische Annäherungen einer Frau, die nicht älter als dreizehn sein will, sowie perfide Vertrauensforderungen von Seiten Nilowskys, die ihn fast das Leben kosten. Abgründe und Höhepunkte des Erwachsenwerdens, die Markus Bäcker ein Leben lang nicht loslassen werden. Mit großer Intensität und viel Humor schildert Torsten Schulz eine eigenartige Dreiecksbeziehung in den Wirren der Pubertät.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Angetan zeigt sich Lea Streisand von Torsten Schulz' neuen Roman. Sie schätzt den bärbeißigen Witz und die Melancholie des Autors, der mit "Boxhagener Platz" ein viel beachtetes Debüt vorgelegt hatte. Berührend erzählt "Nilowsky" für sie von einer Jugendfreundschaft in Ostberlin der beginnenden siebziger Jahre. Besonders die Figur des scheinbar omnipotenten, großmäuligen Reiner Nilowsky, dessen Mutter früh verstorben ist und der von seinem Vater, einem Kneipenbesitzer, regelmäßig verdroschen wird, hat sie beeindruckt. Sie hebt Schulz' sprachlich gekonnten Einsatz des Berliner Lokalkolorits hervor, der auf Kitsch verzichtet und ohne folkloristische Elemente auskommt. Entstanden ist für die Rezensenten ein Buch über die Themen Freundschaft, Liebe und Tod. Und über die "Suche nach einer eigenen Sprache".
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Schulz erzählt mit hintergründigem Witz und einer zärtlichen Liebe zu seinen Figuren über ein unwirtliches Dreieck zwischen Bahndamm, Fabrik und Kneipe. Beim Lesen tauchen sofort (Film-)Bilder auf.« Ronald Klein Berliner Morgenpost 20231130







