~Nocticadia – Keri Lake~
Meine Meinung:
Schon seitdem ich das erste Mal von Nocticadia gelessen hatte, war mir klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Ich bin zurzeit ein rießen Fan von Storys mit düsterem Setting und vielen Geheimnissen und genau das versprach Nocticadia. Dazu auch noch dieses
wunderschöne Cover! Ich liebe das Motiv mit dem Schädel und den Motten, den gedämpften Farben und dem…mehr~Nocticadia – Keri Lake~
Meine Meinung:
Schon seitdem ich das erste Mal von Nocticadia gelessen hatte, war mir klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Ich bin zurzeit ein rießen Fan von Storys mit düsterem Setting und vielen Geheimnissen und genau das versprach Nocticadia. Dazu auch noch dieses wunderschöne Cover! Ich liebe das Motiv mit dem Schädel und den Motten, den gedämpften Farben und dem fast schon unheilvollen Flair. Es passt alles perfekt zu der Story im Inneren.
Auch der Klappentext hatte mich sofort neugierig gemacht, vor allem Lilias Wunsch, endlich herauszufinden, was wirklich mit ihrer Mutter passiert ist. Schon der Prolog hat mir Gänsehaut verpasst, und das war gerade erst der Anfang. Er hat schon direkt gezeigt, wie gut Keri Lake, diese düstere Stimmung, zwischen wissenschaftlicher Neugier und echtem Horror, erzeugen kann und man spürt direkt, dass hinter der ganzen Geschichte etwas sehr Altes und sehr Gefährliches steckt.
Lilia selbst war eine absolute Überraschung für mich. Ich mochte ihre Nachdenklichkeit, ihre Intelligenz und ihren unerschütterlichen Willen, die Wahrheit hinter dem Tod ihrer Mutter ans Licht zu bringen. Gleichzeitig trägt sie so viel Verantwortung auf ihren Schultern – vor allem für ihre jüngere Schwester Bee – und dennoch lässt sie sich egal bei welchem Schicksalsschlag nicht unterkriegen. Sie wirkt so ruhig, aber man merkt schnell, wie viel in ihr brodelt. Ich fand es bewundernswert, wie analytisch sie trotz ihrer Ängste bleibt, und wie sie sich immer wieder selbst zwingt, weiterzumachen, obwohl die Antworten, die sie sucht, oft schmerzhaft sind. Das sie dazu auch manchmal etwas tollpatschig war, hat sie nur noch sympathischer gemacht.
Und dann müssen wir auch über Devryck Bramwell reden.
Was soll ich sagen? Ich verstehe jetzt, warum er „Doctor Death“ genannt wird. Es ist genau diese Mischung aus distanziert, verletzlich, unantastbar und schmerzhaft menschlich, die ihn so faszinierend gemacht hat. Anfangs mochte ich ihn gar nicht, aber über die Seiten hinweg, bin ich sehr schnell warm mit ihm geworden und fand ich auch echt toll! Seine Kommentare, seine Kälte, seine Schutzmechanismen … alles an ihm schreit danach, dass es mehr gibt, als er zugibt, und das hat man auch sehr schnell erfahren dürfen.
Dann diese Spannung zwischen den beiden?
Einfach nur wow.
Nicht dieses sofortige Funkensprühen, sondern eher ein langsames, magnetisches Anziehen, ein richtig intensiver Slow Burn! Man muss sich zwar etwas gedulden, bevor es richtig los geht, aber dann wird man auch sehr reich belohnt. Die beiden standen immer auf einer Augenhöhe, und das hat man gemerkt. Das ganze war eine perfekte Balance aus Gefahr, Emotion und Anziehung und hat mich wirklich umgehauen.
Was mich auch sehr begeistert hat, war das gesamte Setting. Keri Lake hat es geschafft, die Dracadia-Universität zum Leben zu erwecken durch ihre großartigen Beschreibungen: düster, alt, unheimlich, gleichzeitig voll mit wissenschaftlicher Neugier und verborgenen Experimenten. Dazu die Parasitenforschung, die Laboratmosphäre, die Motten-Symbolik… Alles war perfekt aufeinander gestimmt und ich wollte gerne noch so viel mehr, über das wissenschaftliche und die Experimente erfahren. (Versteht mich hierbei bitte nicht falsch, das ganze Thema ist nicht zu kurz gekommen, aber ich wollte gern noch so viel mehr erfahren!)
Die Nebenfiguren waren ebenfalls superspannend. Viele davon wirken auf den ersten Blick merkwürdig oder schwer zu durchschauen, und gerade das hat die Geschichte so lebendig gemacht. Ich habe ständig gerätselt, bei wem ich vorsichtig sein muss und wer vielleicht doch ein Verbündeter ist. Einige Enthüllungen haben mich komplett überrascht, andere hatte ich im Gefühl – aber alles hat sich am Ende perfekt ineinandergefügt.
Das Buch hat für mich ein unglaubliches Tempo: Mal ruhig und atmosphärisch, mal brutal, mal emotional zerstörerisch, und dann wieder gefühlvoll und intensiv. Je weiter ich kam, desto sicherer war ich, dass Keri Lake ganz genau wusste, worauf sie hinauswill. Der Plot und die Spannung, passten auch einfach nur perfekt in die gesamte Geschichte. Besonders auf den letzten zweihundert Seiten konnte ich kaum noch aufhören zu lesen. Jeder Faden wird aufgenommen, jede Frage beantwortet, und trotzdem bleibt diese dunkle, vibrierende Stimmung bis zur letzten Seite bestehen.
Fazit:
Nocticadia bekommt von mir 5 von 5 Sterne und einen Ehrenplatz bei meinen Lieblingsbüchern. Ich hätte nicht erwartet, dass ein Einzelband so gut seien könnte, aber Keri Lake hat genau das geschafft! Es ist düster, intensiv, atmosphärisch dicht und emotional mitreißend. Eine großartige Mischung aus Gothic Romance, wissenschaftlichem Horror, Dark Academia und einer Liebesgeschichte, die gleichzeitig sanft und zerstörerisch ist.
Ich kann es allen empfehlen, die düstere, komplexe, geheimnisvolle Geschichten lieben und bereit sind, sich von einer ganz besonderen Welt verschlingen zu lassen.