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Geschichten über Menschen, die Schiffbruch erleiden und die Hoffnung verlieren. Über Menschen, die Abschied nehmen müssen, um weiterleben zu können. In Cécile Wajsbrots »Nocturnes« erklingt eine dunkle Melodie, so schön und unergründlich wie das Meer selbst.
Ein Kontrabassist überlebt ein Fährunglück, als Einziger der Schiffskapelle. Ein Leuchtturmwächter muss hilflos zusehen, wie ein Zweimaster in Seenot gerät. Ein Polizeibeamter verhört einen Mann, dessen Bruder bei einem Segelausflug ums Leben kam. Eine Flaschenpost, die an einen Schiffbrüchigen erinnern soll, wird an Land gespült ... In…mehr

Produktbeschreibung
Geschichten über Menschen, die Schiffbruch erleiden und die Hoffnung verlieren. Über Menschen, die Abschied nehmen müssen, um weiterleben zu können. In Cécile Wajsbrots »Nocturnes« erklingt eine dunkle Melodie, so schön und unergründlich wie das Meer selbst.
Ein Kontrabassist überlebt ein Fährunglück, als Einziger der Schiffskapelle. Ein Leuchtturmwächter muss hilflos zusehen, wie ein Zweimaster in Seenot gerät. Ein Polizeibeamter verhört einen Mann, dessen Bruder bei einem Segelausflug ums Leben kam. Eine Flaschenpost, die an einen Schiffbrüchigen erinnern soll, wird an Land gespült ... In vier berührenden Erzählungen spürt Cécile Wajsbrot den Dramen nach, die sich im Angesicht des Meeres abspielen. In leisen Zwischentönen wird das seelische Leid der Menschen greifbar und die zaghafte Frage nach dem Weiterleben aufgeworfen. Und zugleich enthüllt sich im Bild des Schiffbruchs eine feinsinnige und kluge Metapher für das Leben selbst, für die Fragilität unserer Existenz vor den Unwägbarkeiten des Schicksals.
Autorenporträt
Cécile Wajsbrot wurde in Paris geboren. Sie studierte Literaturwissenschaft und arbeitete anschließend als Französischlehrerin und Literaturredakteurin. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin und Übersetzerin abwechselnd in Paris und Berlin. Bei Liebeskind erschienen u.a. die Romane 'Mann und Frau den Mond betrachtend' (2003), 'Der Verrat' (2006) und 'Aus der Nacht' (2008), mit dem sie für den Prix Renaudot und den Prix Femina nominiert wurde.
Rezensionen
"Zweifellos eine der eindringlichsten Stimmen, die man gegenwärtig hören kann." -- Tilman Krause, DIE WELT

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.02.2010

Schiffbruch ohne Tiger

Meer, Nacht, Sturm, Schiffbruch: Die vier Erzählungen in Cécile Wajsbrots "Nocturnes" türmen Bausteine düsterer Tragik. Meist spielen sie in der tosenden Zeit der Tagundnachtgleiche, immer geht es um das Verschwinden in nächtlichen Fluten. Die Überlebenden berichten: von einer Fähre, die samt den anderen Musikern einer Band in der Ostsee versinkt; von einem Unbekannten, der wohl mit seinem Segler Suizid begeht; von einem Sohn, dessen Trawler nicht heimkehrt; von einem Bruder, der über Bord geht. Manchmal gibt es eine frohe Note, oft hat die Verlassenheit das letzte Wort: "Ich war allein, das Meer tobte, die Leute tauchten auf, verschwanden, alles schien unwirklich, ein Teil des Schiffes war untergegangen, und ich wollte, überwältigt von dieser merkwürdigen Einsamkeit, gerade ins Meer springen, als ich von einer Welle mitgerissen wurde." Knapp skizziert Wajsbrot packende Schicksale; Fotografien von Kerstin Koletzki antworten ruhig auf die aufgewühlten Texte. Zentrale Themen ihres Schreibens, Überleben, Zeugenschaft, Verlassenheit, greift Wajsbrot auf, wendet sie neu: Nicht um den Holocaust geht es, sondern um maritime Schicksale. Die nächtliche See wird zur universellen Metapher für menschliche Haltlosigkeit. Bedauerlich ist nur der alte (zum Glück selten durchbrechende!) Hang, die Figuren erklären zu wollen: Wo Wajsbrot schlicht erzählt, ist sie großartig; wo sie psychologisiert, kommentiert, deutelt, mitunter untief. (Cécile Wajsbrot: "Nocturnes". Geschichten vom Meer. Mit Fotografien von Kerstin Koletzki. Aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller. Verlagsbuchhandlung Liebeskind, München 2009. 96 S., geb., 14,90 [Euro].) nibe

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