Colm Tóibíns Meisterwerk endlich im Taschenbuch
Er war »die Liebe ihres Lebens«. Als Maurice viel zu früh stirbt, verfällt Nora in einen Schockzustand. Im provinziellen Irland der Sechzigerjahre muss sie nun versuchen, ein selbstbestimmtes Leben als Frau und Mutter von vier Kindern zu führen. Sie sucht sich einen Job, färbt sich die Haare, um jünger auszusehen - ein Skandal in der Kleinstadt, in der jeder jeden kennt und sie auf Schritt und Tritt beobachtet wird. Nora, katholisch und gleichzeitig unkonventionell, sucht mit grimmiger Intelligenz neue Wege für sich und ihre Kinder. Vor allem aber wächst sie über ihre Rolle als Mutter und Witwe langsam hinaus. Colm Tóibín gelingt das Porträt einer Frau, die sich allen widrigen Umständen zum Trotz die Echtheit ihrer Gefühle bewahrt und so schließlich Unabhängigkeit erlangt.
Er war »die Liebe ihres Lebens«. Als Maurice viel zu früh stirbt, verfällt Nora in einen Schockzustand. Im provinziellen Irland der Sechzigerjahre muss sie nun versuchen, ein selbstbestimmtes Leben als Frau und Mutter von vier Kindern zu führen. Sie sucht sich einen Job, färbt sich die Haare, um jünger auszusehen - ein Skandal in der Kleinstadt, in der jeder jeden kennt und sie auf Schritt und Tritt beobachtet wird. Nora, katholisch und gleichzeitig unkonventionell, sucht mit grimmiger Intelligenz neue Wege für sich und ihre Kinder. Vor allem aber wächst sie über ihre Rolle als Mutter und Witwe langsam hinaus. Colm Tóibín gelingt das Porträt einer Frau, die sich allen widrigen Umständen zum Trotz die Echtheit ihrer Gefühle bewahrt und so schließlich Unabhängigkeit erlangt.
Ein dichtgewebter Roman, voller Atmosphäre. Evangelisches Literaturportal e.V. 20180425
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Christopher Schmidt stellt die Heldin aus Colm Toibins großem Entwicklungsroman in eine Reihe mit Emma Bovary und Effi Briest. Wie sich Nora Webster in einem fremdbestimmten, wenig entwickelten südlichen Irland um 1970 behauptet, findet er unsterblich dargestellt. Ruhig und kraftvoll entwickelt der Autor laut Rezensent den doppelten Unabhängigkeitskampf, den einer Frau und den einer ganzen Nation. So autobiografisch der Text Schmidt erscheint, so allgemeingültig sind für ihn Toibins Schilderungen der Provinz und ihrer Zwänge, des Mutterseins und seiner Beschränkungen und des aufflammenden Nordirland-Konflikts als des politischen Hintergrunds der Handlung. Individualgeschichte als Chronik einer Region, meisterhaft umgesetzt, findet Schmidt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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