"Diese Stadt ist seine Falle, und in die ist er geraten."Eine kafkaeske Reise ins Innere von Maribor am Vorabend des Zweiten Weltkrieges - Jancars Meisterwerk!Eine Dienstreise führt Josef Erdmann am 1. Januar 1938 in seine Geburtsstadt Maribor. Das vergebliche Warten auf den Geschäftspartner, der nie ankommen wird, die heimliche Liebesbeziehung zu einer verheirateten Frau aus guter Gesellschaft und die Bekanntschaft mit zwielichtigen Gestalten ziehen Erdmann immer mehr in einen fatalen Abgrund. Sinnbild der heraufziehenden Katastrophe ist das unerklärliche Nordlicht über der Stadt, das jede…mehr
"Diese Stadt ist seine Falle, und in die ist er geraten."Eine kafkaeske Reise ins Innere von Maribor am Vorabend des Zweiten Weltkrieges - Jancars Meisterwerk!Eine Dienstreise führt Josef Erdmann am 1. Januar 1938 in seine Geburtsstadt Maribor. Das vergebliche Warten auf den Geschäftspartner, der nie ankommen wird, die heimliche Liebesbeziehung zu einer verheirateten Frau aus guter Gesellschaft und die Bekanntschaft mit zwielichtigen Gestalten ziehen Erdmann immer mehr in einen fatalen Abgrund. Sinnbild der heraufziehenden Katastrophe ist das unerklärliche Nordlicht über der Stadt, das jede Bewegung, jede Tätigkeit stillstehen lässt.Mit einem Nachwort von Claudio MagrisÖsterreichischer Staatspreis für Europäische Literatur 2020
Drago Jan¿ar, geboren 1948 in Maribor, gilt als der bedeutendste zeitgenössische Schriftsteller Sloweniens. 1974 wurde er wegen "feindlicher Propaganda" inhaftiert. Zahlreiche Preise, u. a. Prix européen de littérature 2012. Seine Romane, Essays und Stücke wurden in viele Sprachen übersetzt. Zuletzt bei Folio: Der Baum ohne Namen (2010), Der Galeerensträfling (2015), Die Nacht, als ich sie sah (42020).
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dieses Jahr wird Slowenien Gastland der Frankfurter Buchmesse sein und so liegt es für Rezensent Tilman Spreckelsen nahe, dass Drago Jančars "Nordlicht" rund dreißig Jahre nach seinem ersten Erscheinen wieder aufgelegt wird. Die Geschichte dreht sich um den Ich-Erzähler Josef Erdmann, verrät er, der 1938 drei Monate im slowenischen Maribor verbringt und dort in allerhand merkwürdige Geschehnisse hineingezogen wird, die eher der zweite Erzähler verständlich macht, der einiges an Hintergrundinformation in petto hat, erzählt der Kritiker. Hauptfigur scheint aber eigentlich die Stadt Maribor zu sein - "abweisend und finster", kommt der Erdmann ihr nie nahe. Auch nicht, als unter ihm die Erde bebt und so die die kommende Katastrophe ankündigt, erzählt der beeindruckte Kritiker. Für ihn war die Lektüre ein wilder Ritt zwischen europäischer und städtischer Geschichte und durch die kurze Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Dass das vielleicht nicht jedermanns Sache ist, deutet er jedoch auch an.