"Vornehmste Stadt des Reichs" nannte Kaiser Karl IV. Nürnberg im Jahre 1366. Da hatte er die freie Reichsstadt längst zu seiner zweiten Residenz nach Prag, der Hauptstadt Böhmens, erkoren. Es war ihm gelungen, die städtischen Eliten in seine Pläne einzubinden und sich ihren wirtschaftlichen Ehrgeiz zunutze zu machen. Angehörige der großen Nürnberger Familien besaßen Dependancen in Prag oder hatten geistliche Pfründe und Hofämter inne. In dieses Gewebe aus Beziehungen stößt Jirí Fajt vor, um den kaiserlichen Einfluss auf das Nürnberger Kunstschaffen zu ergründen. Denn Karl IV. beschäftigte hier mit Sebald Weinschröter einen Hofmaler, dessen Werkstatt auch die Nachfrage jener Familien bediente, die sich als kaisernah verstanden und diese Verbundenheit mit den Mitteln künstlerischer Repräsentation auszudrücken suchten. Indirekt spiegeln sich die weitgespannten Handelskontakte der Nürnberger im maßgeblichen Kunststil der Stadt wider, der italienische und franko-flämische Einflüsse offenbart. Nach Lektüre dieser Studie kann Nürnberg unter Karl IV. nicht länger als böhmische Kunstprovinz gelten.
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Der große Vorteil der Publikation ist die überdurchschnittliche visuelle Begleitung (fast siebenhundert Artikel!). Alle im Text erwähnten Werke werden mit sehr hochwertigen Reproduktionen präsentiert. [...] Veröffentlichung einer Entdeckung, repräsentative Publikation, das aufgrund seines nicht sehr einfallsreichen Covers leider leicht übersehen wird, ist eine außergewöhnliche wissenschaftliche und redaktionelle Leistung. [...] Dies ist zweifellos der bedeutendste Beitrag zum jüngsten siebten Jahrestag der Geburt des römischen Kaisers und tschechischen Königs Karl IV.
(www.stavitele-katedral.cz/ Marek Zágora)
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