Die Historische Pädagogik hat in Deutschland in den letzten zwei Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung genommen. Sie wurde von der traditionellen Theorie-, Ideen- und Institutionengeschichte hin zu einer sozial- und kulturgeschichtlich orientierten Bildungs- und Sozialisationsforschung weiterentwickelt. Dabei wurden ihr neue Felder wie die Geschichte der Lebensalter und von Geschlechterverhältnissen oder die Geschichte der Unterrichts- und Bildungsmedien erschlossen. Auch im internationalen Vergleich herausragende Ergebnisse erbrachten quantifizierende Forschungen zur Strukturgeschichte des deutschen Schul- und Hochschulsystems im 19. und 20. Jahrhundert. Um diese interdisziplinär differenzierten Forschungen zu verstetigen und ein Forum der Diskussion und Präsentation zu schaffen, hat die Historische Kommission der DGfE das Jahrbuch für Historische Bildungsforschung ins Leben gerufen. Die Beiträge des vierten Bandes erinnern an wirkungsgeschichtlich wichtige bildungshistorische Ereignisse wie z.B. das Wirkens des Pfarrers Kneipp (aus Anlaß seines 100. Todestages), die Gründung der Landeserziehungsheime durch Lietz im Jahre 1898 und die lebensgeschichtlichen Wirkungen der Jugendbewegung in drei autobiographischen Texten. Weitere Beiträge wenden sich vor allem auch bisher wenig beachteten bildungshistorischen Themen zu: der Erziehungspraxis der Jesuitenkollegs, der Geschmacksbildung im 19. Jahrhundert im Zuge der industriellen Warenästhetik und dem Einfluß des Darwinismus auf den Biologie-Unterricht.
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