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In "Ökologie und Gesellschaftskritik", dem abschließenden Band der "Nachgelassenen Schriften", tritt Herbert Mar cuse als Visionär der aufkeimenden Ökologiebewegung hervor.
Die destruktive Kraft der kapitalistischen Produktionsweise war zeitlebens ein zentrales Thema in den Schriften Herbert Marcuses. Immer wieder hat er die zerstörerische Umlenkung der menschlichen Triebkräfte im fremdbestimmten Arbeitsprozess analysiert, den Zusammenhang von autoritären Charakterstrukturen und autoritärem Staat aufgezeigt, das aggressive Potential der imperialistischen Blöcke gegeißelt. In seinen späten…mehr

Produktbeschreibung
In "Ökologie und Gesellschaftskritik", dem abschließenden Band der "Nachgelassenen Schriften", tritt Herbert Mar cuse als Visionär der aufkeimenden Ökologiebewegung hervor.

Die destruktive Kraft der kapitalistischen Produktionsweise war zeitlebens ein zentrales Thema in den Schriften Herbert Marcuses. Immer wieder hat er die zerstörerische Umlenkung der menschlichen Triebkräfte im fremdbestimmten Arbeitsprozess analysiert, den Zusammenhang von autoritären Charakterstrukturen und autoritärem Staat aufgezeigt, das aggressive Potential der imperialistischen Blöcke gegeißelt. In seinen späten Schriften thematisiert Marcuse ein weiteres Moment der Ausbeutung: Nach der Unterdrückung der inneren Natur des Menschen rückt die Ausbeutung und Unterdrückung der äußeren Natur durch den Menschen immer stärker in den Focus seines Denkens. Ökologie und Gesellschaftskritikversammelt entscheidende Texte aus allen Schaffensperioden Marcuses und zeigt ihn als einen frühen Visionär der Ökologiebewegung - ohne deren Schwanken zwischen Schrebergartenperspektive und Untergangsprophetie.
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Autorenporträt
Herbert Marcuse, geboren am 19.Juli 1898 in Berlin, wird nach dem Militärdienst im 1. Weltkrieg für kurze Zeit Mitglied eines Soldatenrates in Berlin. Ab 1919 studiert er Literaturwissenschaft und Philosophie in Freiburg/Breisgau (u.a. bei Husserl und Heidegger). 1932 wird er Mitarbeiter des Frankfurter Instituts für Sozialforschung und emigriert 1934 nach New York, wo er am Institute of Social Research tätig ist und Mitbegründer der Kritischen Theorie der Gesellschaft wird. Während des 2. Weltkriegs arbeitet Marcuse für den amerikanischen Geheimdienst, um die Kriegsanstrengungen der Aliierten gegen Nazideutschland zu unterstützen. Nach dem Ende des Krieges kehrt er nicht, wie Horkheimer und Adorno, nach Europa zurück, sondern lehrt an verschiedenen renommierten Universitäten der USA: An der Harvard University, der Brandeis University, der Princeton University, der University of California. Hier verfaßt er seine großen Werke "Triebstruktur und Gesellschaft", "Vernunft und Revolution", "Der eindimensionale Mensch", die zu den grundlegenden Texten für die Studentenbewegung der sechziger und siebziger Jahre werden. Am 29. Juli 1979 stirbt Herbert Marcuse während eines Deutschlandaufenthalts in Starnberg.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Von für die Allgemeinheit doch recht begrenztem Interesse scheint dieser Band mit nachgelassenen Schriften Herbert Marcuses aus den dreißiger und vierziger Jahren. Es geht um eher interne Einschätzungen und Diskussionen im Zusammenhang des Instituts für Sozialforschung. Zwar war Marcuse als Kenner sehr verschiedener philosophischer Schulen (und als intimer Heidegger-Kenner) sehr gut in der Lage, über die Entwicklungen der Philosophie der Zeit kundig zu informieren. Den Ertrag findet der Rezensent Stefan Dornuf, der leider keinen wirklichen Überblick über die Zusammensetzung des Buches vermittelt, dennoch eher bescheiden. Jedenfalls schließt er mit der Anmerkung, dass Max Horkheimer in der Anwendung der systematischen Einsichten "konsequenter" vorging.

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