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Branzger ist ein Mann mit Pseudonym, der mit einer Frau Ferngespräche führt, der seinen Nachbarn im Auge behält, zu Huren geht, Roulette spielt, Bodybuilding betreibt, eine unvollendete Geschichte hervorholt, von psychologischen Artikeln lebt, sich im Telefonbuch als Exzentriker ausgibt - und immer wieder Opfer seiner eigenen Wünsche wird. Vom Balkon aus entdeckt Branzger eines Tages, dass sein Nachbar tot ist. Von da an verfolgt er die Verwesung der Leiche. Und noch ein Zufall kommt ins Spiel: Branzger trifft auf das scheinbar vollkommene Objekt seines Begehrens: eine Frau, die gerade einen…mehr

Produktbeschreibung
Branzger ist ein Mann mit Pseudonym, der mit einer Frau Ferngespräche führt, der seinen Nachbarn im Auge behält, zu Huren geht, Roulette spielt, Bodybuilding betreibt, eine unvollendete Geschichte hervorholt, von psychologischen Artikeln lebt, sich im Telefonbuch als Exzentriker ausgibt - und immer wieder Opfer seiner eigenen Wünsche wird. Vom Balkon aus entdeckt Branzger eines Tages, dass sein Nachbar tot ist. Von da an verfolgt er die Verwesung der Leiche. Und noch ein Zufall kommt ins Spiel: Branzger trifft auf das scheinbar vollkommene Objekt seines Begehrens: eine Frau, die gerade einen Brief aufgibt nach Salò in Oberitalien und seinem Phantasma einen Namen verleiht."Ohne Eifer, ohne Zorn", das aufsehenerregende Prosadebüt Bodo Kirchhoffs aus dem Jahr 1979 war lange nicht mehr lieferbar und wird im Frühjahr 2013 in besonders schöner Ausstattung neu aufgelegt.
Autorenporträt
Bodo Kirchhoff, 1948 geboren, lebt in Frankfurt am Main und am Gardasee. Er hat viele renommierte Preise gewonnen, u.a. den Kritikerpreis für Literatur, den Preis der LiteraTourNord und die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz. Zuletzt erschienen in der Frankfurter Verlagsanstalt "Schundroman" (2002), "Wo das Meer beginnt" (2004), "Der Sommer nach dem Jahrhundertsommer" (2005), "Die kleine Garbo" (2006), "Der Prinzipal" (2007), "Eros und Asche" (2007) und zuletzt "Die Liebe in groben Zügen" (2012), nominiert für den Deutschen Buchpreis.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Verdammt harter Stoff!" meint Rezensentin Rose-Marie Gropp nach der Lektüre von Bodo Kirchhoffs 1979 erschienener Novelle "Ohne Eifer, ohne Zorn". Auch heute findet die Kritikerin die Geschichte um einen in seiner Gleichgültigkeit und einsamen Zufriedenheit dahinsiechenden Schriftsteller, der sich den Tag mit exzessiver Selbstbefriedung, zwanghaft analerotischer Fixierung oder dem Beobachten des Verwesungsprozesses einer Männerleiche vertreibt, noch äußerst "verschreckend". Dennoch kann Gropp die Lektüre dieses "kalten, fordernden" Buches nur empfehlen: Zum einen aufgrund der interessanten politischen Reflexionen und der starken Äußerlichkeit, in der Kirchhoff seinen Protagonisten als Protest gegen die literarischen Innerlichkeiten der siebziger Jahre belässt, zum anderen wegen des erkenntnisreichen, kürzlich verfassten Nachwortes des Autors, welches der Kritikerin wie ein "unsentimentales Bekenntnis" zu dieser "schmerzhaften" Novelle erscheint.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein kunstvolles Buch, das so konsequent seinen Helden zerstört, dass es einen auf kalte Weise fasziniert." LUZERNER NEUESTE NACHRICHTEN