Spätestens mit dem 7. Oktober wurde deutlich, wie verbreitet der Antisemitismus unter Muslimen weltweit, aber auch in Deutschland ist. Der muslimische Theologe Mouhanad Khorchide geht in seinem neuen Buch u.a. den Fragen nach, warum der Antisemitismus unter Muslimen so viel Anklang findet, welche koranischen und theologischen Quellen als Grundlage des muslimischen Antisemitismus dienen, welche Allianzen ein radikalisierter islamischer Antisemitismus eingeht. Doch Khorchide bleibt nicht bei dieser Bestandsaufnahme stehen. Er versteht das Judentum als Grundlage des Islams und legt dar, wie das Judentum von Beginn an dem Propheten Mohammed als Grundlage und Legitimation für seine Verkündigung diente.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Rainer Hermann gefällt es gut, dass Mouhanad Khorchide mit seinem Buch gleich mehrfach gegen den Strich geht: denjenigen, die dem Islam eine ureigene Feindschaft gegenüber dem Judentum zuschreiben, aber auch denjenigen, die mit Verweis auf den Koran den Hass gegen Juden predigen. Der in Münster lehrende Islamgelehrte will Schluss machen mit dieser zweifachen Verzerrung und verweist auf die bedeutende Rolle, die das Judentum für die Herausbildung des Islams spielte. Denn auch wenn die Sunna, die Überlieferung Mohammeds, vom Konflikt mit den jüdischen Stämmen in Medina berichtet und damit Motive und Bilder für den heutigen Antijudaismus geliefert habe, gebe es im Koran ebenso viele Passagen, die Respekt gegenüber der jüdischen Religion einforderten, wie Hermann in seiner dichten Rezension resümiert. Nicht zuletzt spiele Moses als Stifter des Monotheismus im Islam eine entscheidende Rolle, er werde sogar häufiger genannt als Abraham und Mohammed selbst.
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