Friedrich Kittlers Vorlesung liefert eine konzise Geschichte der optischen Medien, die von der Camera obscura und Albertis Linearperspektive bis zu neuesten Entwicklungen der Fernsehtechnik und Computergraphik reicht. Es geht um Künste und Techniken als zwei sehr unterschiedlichen Weisen, die Grenzen der Sichtbarkeit zu verschieben; aber auch um die Effekte, die die Entwicklung des Films auf das uralte Speichermonopol der Schrift gehabt hat. Kurz, eine medienhistorische Einführung in die technischen Aprioris der Bildproduktion.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Die Vorlesung von Friedrich A. Kittler über "Optische Medien" ist ganz und gar einer "Koexistenz" der wissenschaftlichen Disziplinen Medien- und Kunstgeschichte und Musik- und Theaterwissenschaften verpflichtet, meint Bernd Stiegler. Dabei beginne der Autor, berichtet der Rezensent, mit der Renaissance und setze seine Betrachtung "in schneller und konziser Folge" mit der Fotografie, dem Film und dem Fernsehen fort und behandle eine große Zahl von Themen und Theorien wie die von McLuhan, Shannon und Foucault. Die gesamte Untersuchung beeindrucke weniger, so Stiegler, durch die Präsentation bisher nicht bekannter Quellen als durch eine "pointierte Rekombination" und manchmal auch "polemische Neubewertung" der Forschung in unterschiedlichen Disziplinen. Das mache Kittler zwar "angreifbar", gestalte die Lektüre seines Buches aber spannend, lobt der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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