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11 Kundenbewertungen

Die Geschichte eines Jungen aus den Slums von Bagdad: "Überraschend nüchtern, mit schonungslosen Blick und voller Humor, der halb befreiend, halb bitter ist. (Abbas Khiders) mitreißender neuer Roman." Julia Encke, Frankfurter Allgemeine SonntagszeitungShams Hussein ist ein normaler Junge mit ganz normalen Träumen. In der Hoffnung auf ein friedlicheres Leben ziehen seine Eltern mit ihm und seiner Schwester aus dem Süden des Irak nach Bagdad. Doch aus dem Streben nach einer besseren Zukunft wird in dem von Saddam Hussein beherrschten Land schnell ein Leben in existenzieller Not. Die Familie…mehr

Produktbeschreibung
Die Geschichte eines Jungen aus den Slums von Bagdad: "Überraschend nüchtern, mit schonungslosen Blick und voller Humor, der halb befreiend, halb bitter ist. (Abbas Khiders) mitreißender neuer Roman." Julia Encke, Frankfurter Allgemeine SonntagszeitungShams Hussein ist ein normaler Junge mit ganz normalen Träumen. In der Hoffnung auf ein friedlicheres Leben ziehen seine Eltern mit ihm und seiner Schwester aus dem Süden des Irak nach Bagdad. Doch aus dem Streben nach einer besseren Zukunft wird in dem von Saddam Hussein beherrschten Land schnell ein Leben in existenzieller Not. Die Familie wohnt neben einem riesigen Müllberg, Shams arbeitet als Plastiktütenverkäufer, als Busfahrergehilfe, als Lastenträger. Und er liebt Bücher. In einer Zeit jedoch, in der ein falsches Wort den Tod bedeuten kann, begibt er sich damit in eine Welt, deren Gefahren er nicht kommen sieht. Ein persönlicher, höchst lebendiger Roman voll unvergesslicher Figuren.
Autorenporträt
Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad geboren. Mit 19 Jahren wurde er wegen seiner politischen Aktivitäten verhaftet. Nach der Entlassung floh er 1996 aus dem Irak und hielt sich in verschiedenen Ländern auf. Seit 2000 lebt er in Deutschland und studierte Literatur und Philosophie in München und Potsdam. 2008 erschien sein Debütroman 'Der falsche Inder', es folgten die Romane 'Die Orangen des Präsidenten' (2011) und 'Brief in die Auberginenrepublik' (2013). Er erhielt verschiedene Auszeichnungen, zuletzt wurde er mit dem Nelly-Sachs-Preis, dem Hilde-Domin-Preis, dem Adelbert-von-Chamisso-Preis und dem Berliner Literaturpreis geehrt. Außerdem war er im Jahre 2017 Mainzer Stadtschreiber. Abbas Khider lebt zurzeit in Berlin. Bei Hanser erschienen von ihm 'Ohrfeige' (Roman, 2016), 'Deutsch für alle' (Das endgültige Lehrbuch, 2019), 'Palast der Miserablen' (Roman, 2020) und 'Der Erinnerungsfälscher' (Roman, 2022).
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Zwei Stimmen wechseln sich in diesem Hörbuch ab. Die eine klingt jung, verträumt, bisweilen etwas ängstlich, jedoch klar und voller Zuversicht. Die andere erschöpft, desillusioniert, leise. Torsten Flassig liest den neuen Roman von Abbas Khider, und erweckt dessen Protagonisten Shams Hussein in seinem Vortrag zum Leben. Erst als Kind und jungen Mann, der sich Ende der 1980er-Jahre von einem Slum in Bagdad aus in die Welt der Bücher flüchtet und sich dem „Palast der Miserablen“, einem Kreis von Intellektuellen, anschließt. Dann als Gefängnisinsassen, gezeichnet von Folter, Hunger und Krankheit. Khider, der selbst im Irak inhaftiert war, baut seinen autobiografisch geprägten Roman in diesem Wechsel auf, lange weiß man nicht, wieso der Protagonist ins Gefängnis kam. Erst nach und nach setzt sich das Puzzle zusammen. Flassig setzt das so um, dass man meinen könnte, es wären zwei verschiedene Personen, die da als Shams Hussein sprechen. Das ist eine sehr gute Idee, zeigt es doch eindrucksvoll, wie es einen Menschen verändern kann, wenn ihm über lange Zeit Unmenschliches widerfährt. Kerker wie diesen gibt es an vielen Orten der Welt mit Insassen wie Shams.

© BÜCHERmagazin, Katharina Manzke

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Abbas Khider erzählt seine Geschichte aus dem "Palast der Miserablen" aus der Perspektive des jugendlichen Protagonisten - vermutlich, damit Sprache und Stil des Romans nicht gänzlich niedergedrückt werden von den Lasten eines Lebens unter Saddam Hussein, meint Rezensent Hans-Peter Kunisch. Ganz gelungen scheint ihm das nicht. Vielmehr ist ihm manches "zu brav" geraten, etwa wenn der im Irak geborene Autor seiner deutschen Leserschaft den Alltag in einem fiktiven Armenviertel von Bagdad zu erklären sucht. Dann wieder lobt der Kritiker den Roman für seinen radikalen und unabgelenkten Blick auf die Verhältnisse im Irak während des Embargos. Schwer beeindruckt ist Kunisch auch von Khiders Darstellung von Folter und moralischer Ausweglosigkeit.

© Perlentaucher Medien GmbH
"'Palast der Miserablen' geht nahe. Besonders, weil er zeigt, wie Menschen selbst in aussichtsloser Lage ihr Leben mit Hoffnung und Sinn erfüllen können - wenn sie es denn können." Die Presse, 11.12.20 "Ein packendes Panorama irakischer Geschichte. ... Politik, Soziologie, Psychologie, Tradition und individuelle Hoffnungen und Wünsche verbinden sich zu einer großen Erzählung über den Zustand des Irak in den Jahren vor dem Sturz Saddam Husseins." Franziska Hirsbrunner, SRF 2 Kultur, 10.05.20 "Ein Buch, das über die Geschichte des Iraks weit hinausgeht." Insa Wilke, 3sat Kulturzeit, 08.04.20 "Die vielleicht größte Stärke der Kunstform Literatur, das zeigt Abbas Khider, liegt nicht darin, Handlungsempfehlungen zu geben, sondern zu erinnern, nicht locker zu lassen, die Sprache nicht zu verlieren angesichts des Unsäglichen, sondern es auch dann zu begleiten, wenn es in absehbarer Zeit nicht verschwinden wird, und damit diejenigen zu würdigen, die ihm ausgesetzt sind." Lea Schneider, Süddeutsche Zeitung, 07.03.20 "Abbas Khider schreibt so mitreißend dass es schaudern macht. Doch ist es die Wirklichkeit, die diesem Roman die hoffnungsvollen Seiten verdunkelt." Cornelia Geissler, Frankfurter Rundschau, 27.02.20 "Abbas Khider hat wunderbare Figuren geschaffen, und es tut weh, sie scheitern zu sehen. ... Er hat die Grausamkeiten des irakischen Regimes überlebt, nun lässt er die sprechen, die es selbst nicht mehr können." Leonie Berger, SWR, 29.02.20 "Abbas Khider gehört längst zu den wichtigen deutschsprachigen Schriftstellern der Gegenwart. Seine Literatur ist überraschend nüchtern, mit kurzen Sätzen, einem schonungslosen Blick für die Grausamkeiten von Krieg und Folter und voller Humor, der halb befreiend, halb bitter ist. ... Ein mitreißender neuer Roman." Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 23.02.20 "Khider erzählt mit weltkluger Zärtlichkeit von seinen Figuren. Und begeisternd von der Leidenschaft für Literatur... Der Roman ist das Porträt eines Landes, das bis heute nicht zur Ruhe kommt. Eine irakische Coming of age-Geschichte. Ein Faustschlag gegen eine geschlossene Tür." Carsten Hueck, Deutschlandfunk Kultur, 20.02.20 "Wie immer schreibt Abbas Khider unverschnörkelt realistisch und direkt. Seine Sprache ist so geschmeidig und genau geworden, dass man nicht nur atemlos der Handlung folgt, sondern auch dem Rhythmus seiner Sätze. Palast der Miserablen' ist sein bisher bestes Buch." Klaus Hübner, Tagesspiegel, 18.02.20 "Hart ist diese Geschichte und schwer zu ertragen. Es gibt nichts, was ihre Wucht dämpfen könnte. So ist das in diesem wundervollen, traurigen Roman: Immer, wenn irgendetwas auch nur den Anschein erweckt, vielleicht in eine gute Richtung zu gehen, kommt ein gewaltiges 'Doch dann', das alles erschlägt." Alexander Solloch, NDR Kultur, 17.02.20…mehr