Meist wachsen sie dort, wo man gerade nicht ist, aber gern wäre. Manchmal allerdings stehen sie einem direkt vor der Nase - in Vorgärten, Fußgängerzonen, Treibhäusern oder Botanischen Gärten -, wo sie unweigerlich die Frage aufwerfen: Wie wurde dieses faszinierende Gewächs zur allgemeinen Sehnsuchtspflanze? Am Anfang, so viel ist sicher, war die Dattelpalme. Mit ihrer Kultivierung wurden Menschen sesshaft, mit ihren Palmwedeln deckten sie Dächer und huldigten Göttern. Seither beschatten Palmen sowohl Träume vom Süden als auch Utopien einer besseren Welt: Goethe erwählt eine italienische…mehr
Meist wachsen sie dort, wo man gerade nicht ist, aber gern wäre. Manchmal allerdings stehen sie einem direkt vor der Nase - in Vorgärten, Fußgängerzonen, Treibhäusern oder Botanischen Gärten -, wo sie unweigerlich die Frage aufwerfen: Wie wurde dieses faszinierende Gewächs zur allgemeinen Sehnsuchtspflanze? Am Anfang, so viel ist sicher, war die Dattelpalme. Mit ihrer Kultivierung wurden Menschen sesshaft, mit ihren Palmwedeln deckten sie Dächer und huldigten Göttern. Seither beschatten Palmen sowohl Träume vom Süden als auch Utopien einer besseren Welt: Goethe erwählt eine italienische Fächerpalme zu seinem Fetisch, der Kokos-Guru August Engelhardt begründet in Deutsch-Neuguinea seine Palmenreligion, während Produkte wie Palmin den westlichen Wohlstand zu schmieren beginnen. Palmen waren und sind nicht nur Sehnsuchts-, sondern auch Kolonialpflanzen und bedrohen in monokulturellen Plantagen ausgerechnet jenen Traum einer paradiesischen Natur, für die sie mit bezaubernd-ikonischer Eleganz stehen. Jutta Person verfolgt das breit gefächerte Mensch-Palme-Verhältnis von Aussteigersehnsucht bis Zwergpalmenfetisch, von Tropentristesse bis Treibhauspflanze: Dieses Portrait feiert die Palme in all ihren sonnensatten bis schattigen Facetten.
Jutta Person ist Journalistin und Literaturwissenschaftlerin. Sie wurde 1971 in Südbaden geboren und lebt in Berlin. Sie studierte Germanistik, Italianistik und Philosophie in Köln und Italien und promovierte mit einer Arbeit zur Geschichte der Physiognomik im 19. Jahrhundert. Sie schreibt für die Süddeutsche Zeitung, für Literaturen, Die Zeit und das Philosophie Magazin. Von 2004 bis 2007 war sie Redakteurin bei Literaturen, seit Oktober 2011 betreut sie das Ressort Bücher beim Philosophie Magazin. 2012 war sie Mitglied in der Jury des Deutschen Buchpreises. Judith Schalansky, 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign und lebt als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin. Sowohl ihr Atlas der abgelegenen Inseln als auch ihr Bildungsroman Der Hals der Giraffe wurden von der Stiftung Buchkunst zum 'Schönsten deutschen Buch' gekürt. Für ihr Verzeichnis einiger Verluste erhielt sie 2018 den Wilhelm-Raabe-Preis. Seit dem Frühjahr 2013 gibt sie die Reihe Naturkunden heraus. Falk Nordmann, Zeichner und Illustrator, lebt und arbeitet in Berlin. Ab 2007 Umschlaggestaltungen und Autorenportraits, seit 2013 Tierillustrationen der Reihe Naturkunden für Matthes & Seitz Berlin.
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