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Um den Palmwein kreisenviele Legenden. Zu reichlich genossen, hat er eine psychedelische Wirkung, und man soll durch ihn sogar in Kontakt mit den Geistern treten können. Adriaan van Dis wählt ihn als Ausgangspunkt für seine Geschichte und fängt darin das ganze Panorama des afrikanischen Kontinents ein. Susan Courtland, eine weiße Amerikanerin, ist auf einer Insel vor der westafrikanischen Küste hängengeblieben. Sie ist zwischen der Liebe zu einem Eingeborenen und einem weißen Reeder hin und her gerissen und ergreift in den bürgerkriegsähnlichen Zuständen - die Separatisten erstreben die…mehr

Produktbeschreibung
Um den Palmwein kreisenviele Legenden. Zu reichlich genossen, hat er eine psychedelische Wirkung, und man soll durch ihn sogar in Kontakt mit den Geistern treten können. Adriaan van Dis wählt ihn als Ausgangspunkt für seine Geschichte und fängt darin das ganze Panorama des afrikanischen Kontinents ein. Susan Courtland, eine weiße Amerikanerin, ist auf einer Insel vor der westafrikanischen Küste hängengeblieben. Sie ist zwischen der Liebe zu einem Eingeborenen und einem weißen Reeder hin und her gerissen und ergreift in den bürgerkriegsähnlichen Zuständen - die Separatisten erstreben die Unabhängigkeit vom Festland - für die Aufständischen Partei. Durch ihre wohlmeinende Hilfaktion beschwört sie eine Katastrophe herauf. Sie besorgt den Verfolgten ein Boot, das wegen Überfüllung mit allen Flüchtlingen...
Autorenporträt
Adriaan van Dis, 1946 geboren, studierte in Amsterdam, bevor er Journalist und Moderator seiner eigenen Fernsehshow wurde. Er veröffentlichte Romane, Erzählungen und Drehbücher und erhielt einige renommierte Preise. Bei Hanser erschienen Indische Dünen (Roman, 1997), Palmwein oder Die Liebe zu Afrika (2000), Doppelliebe. Geschichte eines jungen Mannes (Roman, 2004) und Ein feiner Herr und ein armer Hund (Roman, 2009).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Als "moderne Parabel" preist Angelika Overath das Buch, das das Aussteigerleben von Europäern auf einer afrikanischen Insel schildert. Sie beurteilt die doppelte Erzählperspektive von einem distanzierten Berichterstatter einerseits und der Innenschau einer "gestrandeten Frau" andererseits als "schönen Trick" um sowohl "Pathos" als auch "Understatement" einsetzen zu können. Geschichte und Alltagsleben der Insel, auf der der Roman spielt, sind genau und einfühlsam recherchiert und vermittelten das nötige Hintergrundwissen, lobt die Rezensentin. sie hebt auch positiv hervor, dass der Autor die Einmischung fremder Mächte in Afrika zur Sprache bringt. Van Dis mache deutlich, dass erst die europäische Einmischung in die Landwirtschaft das ökologische Gleichgewicht gestört hat und an der Versteppung der Insel schuld ist. Overath preist Schönheit, Engagement und Behutsamkeit des Romans und empfiehlt ihn allen, die Afrika sowieso schon lieben.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Van Dis ist als hellwacher Geist auf Reisen Bruce Chatwin gleichzusetzen, aber er ist auch ein famoser Geschichtenerzähler und politisch immens engagierter Autor. (...) Man sollte sich durch den eher bescheidenen Umfang des Werkes nicht täuschen lassen, denn viele spannende Täuschungen und Verwicklungen wohnen ihm inne und auch die eindrucksvolle Bestätigung, dass Erzählflut keine Frage der Seitenanzahl ist." Werner Krause, Kleine Zeitung, 24.06.00 "Ein exemplarisches Stück Afrika also, wahrer als die Realität, weil komprimiert und auf den - wenn auch subjektiven - Punkt gebracht." Martin Hager, Die Tageszeitung, 01./02.04.2000 "Auch wenn der Text versöhnlich schließt, macht er klar: Afrika ist schwer zu lieben. Das schöne, behutsam engagierte Buch sei allen empfohlen, die nicht umhin können, es doch zu tun." Angelika Overath, Neue Zürcher Zeitung, 09.11.00