Wahre Lehre und falsche Dokumente, heilige Kriege und diplomatische Kunst: Die katholische Kirche kennt die Abgründe der Politik; schließlich entstand sie aus messianischer Antipolitik. Wie aber konnte eine verfolgte Migrantensekte aus dem Nahen Osten zur größten Institution der Weltgeschichte werden? Warum ist das immer wieder gefährdete Papsttum heute die Verkörperung von Kontinuität?
Der Philosoph und politische Theoretiker Otto Kallscheuer analysiert die Kirche als Corpus, erzählt von der Orthodoxie als Erfindung, vom Klerus als Rückgrat und von der Rettung des Katholizismus durch die Frauen. Er berichtet von den Päpsten als Kriegsherren und Friedensvermittler, als Feinde der Aufklärung und Befreier von weltlicher Ideologie - und von ihrer Verzweiflung angesichts der Weltkriege des Zwanzigsten Jahrhunderts. Seine Problemgeschichte des kirchlichen Rom bringt auch die spirituelle Grammatik des Westens zum Vorschein.
Längst verlagert sich der Schwerpunkt der katholischen Christenheit in den globalen Süden. Gelingt es heute einem lateinamerikanischen Papst, in den neuen-alten Weltkonflikten, gegenüber dem Haß aktueller Volks- und Religionskriege zum Friedensstifter zu werden?
Papst und Zeit liefert die historischen und politischen Hintergründe zu den aktuellen Debatten in der katholischen Kirche - auch zu Zerreißproben im Vatikan. Um das Papsttum zu begreifen, braucht es Weltgeschichte und Theologie.
Der Philosoph und politische Theoretiker Otto Kallscheuer analysiert die Kirche als Corpus, erzählt von der Orthodoxie als Erfindung, vom Klerus als Rückgrat und von der Rettung des Katholizismus durch die Frauen. Er berichtet von den Päpsten als Kriegsherren und Friedensvermittler, als Feinde der Aufklärung und Befreier von weltlicher Ideologie - und von ihrer Verzweiflung angesichts der Weltkriege des Zwanzigsten Jahrhunderts. Seine Problemgeschichte des kirchlichen Rom bringt auch die spirituelle Grammatik des Westens zum Vorschein.
Längst verlagert sich der Schwerpunkt der katholischen Christenheit in den globalen Süden. Gelingt es heute einem lateinamerikanischen Papst, in den neuen-alten Weltkonflikten, gegenüber dem Haß aktueller Volks- und Religionskriege zum Friedensstifter zu werden?
Papst und Zeit liefert die historischen und politischen Hintergründe zu den aktuellen Debatten in der katholischen Kirche - auch zu Zerreißproben im Vatikan. Um das Papsttum zu begreifen, braucht es Weltgeschichte und Theologie.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Der Philosoph und Doyen des linken Katholizismus Otto Kallscheuer nimmt eine interessante Perspektive auf die katholische Kirche ein, befindet Rezensent Thomas Brose: Er macht sich in einem umfassenden Buch Gedanken darüber, wie sich die Rolle des Papstes zur Weltpolitik verhält und wie die Sphären Politik und Christentum im Laufe der Jahrhunderte immer wieder aufeinandertreffen. "Geschichtliche Wechselfälle" wie die Begegnung zwischen Bonifaz VIII. und dem französischen König 1300, die zur Exilierung der Päpste nach Avignon führte, strukturieren das Buch, erklärt der Kritiker, und führen immer wieder zu den Fragen, wie die Macht in der Kirche aussieht und wie das Papsttum sich in der Zukunft gestalten lässt. Eine kluge Analyse, die theologische mit geschichtlichen und politischen Überlegungen verbindet, so Brose abschließend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Der Politikwissenschaftler und Philosoph Otto Kallscheuer hat eine ebenso gelehrte wie amüsante Monumentalgeschichte des Papsttums geschrieben.« - ZEIT ONLINE »Irina Rastorgueva dokumentiert, wie die russische Propaganda eine Realität jenseits der Wirklichkeit erschaffen hat.« - ZEIT ONLINE ZEIT-Redaktion ZEIT online 20241203







