Wer mit Miodrag Pavlovic nach dem Paradies fragt, trifft schnell auf das, was ihm entgegensteht: 'alles deutet darauf hin / der Mensch ist eine Intrige, die zur Vertreibung führt / nicht aber zur Lösung.' Dennoch bleibt dem Menschen auch die Sehnsucht nach dem 'glücklichen Schreiten' in den Paradiesgärten, treibt ihn an und um, und führt ihn zum nächsten Irrtum.Nüchtern, skeptisch und mit poetischer Zauberkraft widerspiegeln Pavlovics Paradiesische Sprüche dieses menschlichuniverselle Zerwürfnis, fragen nach dem Woher und Wohin jedes Einzelnen wie auch der Menschheit. Bild- und wortgewaltig wird von den Verwüstungen durch Krieg und Natur erzählt - und wie sich im Untergang auch die Vision neu offenbart.Etwa beim 'irregelaufenen' Brand im Kloster Hilandar (Berg Athos 2004), wenn Pavlovic angesichts der Ohnmachtgegenüber der Zerstörung des Heiligtums schlicht bemerkt: 'im Unfasslichen ist jeder Mönch / er selbst geworden'.Mit diesen während der letzten zehn Jahre entstandenen philosophischen Parabeln und Gedichten vereint Miodrag Pavlovic die Essenz seines Denkens und Dichtens zu einer großen Gesamtschau, ganz profan und transzendent zugleich.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Von einer Welt, die aus dem Paradies verstoßen ist, schreibt der Lyriker Miodrag Pavlovic. Einer Welt, in der das Wort, mit dem alles begann, nicht mehr ist, was es war. In dem es ihm an der Fülle und Vielfalt des Sinns mangelt, nach der die Lyrik doch immer strebt. Dies die den Vers- und Prosagedichten Pavlovics zugrundeliegende Einsicht, wie der Rezensent Nico Bleutge referiert. Vorgetragen aber werde die Botschaft - der Bleutge offenbar sowieso zustimmt - erfreulicherweise "weit entfernt von jeglichem Pathos und voll versteckter Ironie". Pavlovic selbst begibt sich nun auf die Suche nach der verlorenen Sprache und darüber werden ihm das "Ei" und der "Seestern" zu Elementen einer neuen Sprache der Vieldeutigkeit. Manches der Gedichte lasse sich, fügt Bleutge hinzu, auch im Bezug auf die jugoslawischen Kriegswirren lesen. Elementares wie Aktuelles hat den Rezensenten offensichtlich voll überzeugt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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