Im Jahr des Mauerfalls findet der Student Döhring beim Joggen im Berliner Tiergarten eine Leiche. Diese Szene eröffnet die weitgespannte Suche nach dem düsteren Geheimnis zweier Familien, deren Schicksale mit der ungarischen und deutschen Vergangenheit verknüpft sind. «Parallelgeschichten» entwirft ein Panorama europäischer Historie, in einer überwältigenden Fülle von Geschichten, die keine realistische Konstruktion zu einer einzigen Story vereinen könnte. Wenn Prousts großer Roman am Beginn einer literarischen Moderne steht, dann mag diese in den Parallelgeschichten ihre Vollendung finden.
Nach dem gefeierten «Buch der Erinnerung» ein grandioses Panorama europäischer Historie im 20. Jahrhundert - Péter Nádas' Meisterwerk.
Nach dem gefeierten «Buch der Erinnerung» ein grandioses Panorama europäischer Historie im 20. Jahrhundert - Péter Nádas' Meisterwerk.
Ein großartiges Buch, leicht zu lesen und kaum auszuschöpfen. FAZ.NET
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Ein Ereignis. Achtzehn Jahre hat Peter Nadas an seinen gewaltigen "Parallelgeschichten" geschrieben, jetzt erscheint der Roman in deutscher Übersetzung von Christina Viragh. Und deren Eleganz ist nicht das mindeste, was Iris Radisch in einem großen Text preist, für den sie Nadas in seinem ungarischen Rückzugsort besucht hat. Wo anfangen? Nach diesem Roman, verspricht Radisch, ist der Leser nicht mehr derselbe, aber auch die Literatur ist es nicht. Die "Parallelgeschichten" beweisen, dass der bürgerliche Roman mit seinem bürgerlichen Ich nur ein "Sandkastenspiel" war, mit "dressierten Geschichten über dressierte Gefühle", mit denen sich das Kulturbürgertum bei Laune hält, während andere die Waffen verkaufen, wie Nadas im Gespräch mit Radisch ätzt und womit sie vollkommen d'accord zu gehen scheint. Überwältigt berichtet sie von einer wochenlange Lektüre, die ihr in insgesamt 39 Kapiteln Geschichten von Kommunisten, Juden und Intellektuellen im Ungarn der sechziger Jahre mit Abstechern nach Berlin erzählen, NS-Hinterlassenschaften spielen eine große Rolle, aber mehr noch die Erotik. Die findet Radisch vielleicht etwas zu überbordend, doch dem Rang dieses Werks tut dies keinen Abbruch, das sie als "grausam schön, unübersichtlich, überraschend, anmutig, lüstern, albtraumhaft und vollkommen labyrinthisch" feiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH







