Beruhend auf der Funktionslogik des parlamentarischen Regierungssystems fällt der Bundestagsmehrheit bei der parlamentarischen Mitsteuerung und Beeinflussung des Regierungshandelns die zentrale Rolle zu. Sie tut dies in erster Linie durch ein komplexes informales Instrumentarium sowie mittels informaler Prozessabläufe. Dadurch werden Defizite des Regierungshandelns zum Teil kompensiert. Die zentrale Fragestellungder Studie besteht darin, diese informalen Mitsteuerungsprozesse und -strukturen in ihrem Ausmaß, ihrer Qualität, ihrem Entstehungszusammenhang, ihrer Wirkungsweise und ihren Folgen aufzuspüren, systematisch zu erfassen und anhand eines speziell entwickelten Forschungsansatzes zu erklären.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Kurt Sontheimer würdigt zwar die Fleißarbeit, die sich Autor Manfred Schwarzmeier bei der Erforschung von "nicht durch feste Regelungen fixierten Beziehungen zwischen Regierung und Parlament" gemacht hat - die Thematik an sich hält Sontheimer jedoch für ein aufgebauschtes Problem. Politisches Handeln funktioniert seiner Meinung nach "immer auch in informalen Zwischenräumen und individuellen Handlungen". Mit dem Wortungetüm "Mitsteuerung" meine Schwarzmeier nichts anderes als "vielfältiges Handeln und Wirken von einzelnen Parlamentariern": Also einflussnehmende Gespräche, die die Willensbildung beeinflussen sollen. Daran kann Sontheimer nichts unrühmliches finden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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