Lässt sich die Zukunft vorhersagen, Glück berechnen? Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts lautete die Antwort: Nein. Doch dann erfanden Blaise Pascal, einer der berühmtesten Philosophen seiner Zeit, und Pierre Fermat, der genialste Mathematiker der Epoche, in einem Briefwechsel die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Keith Devlin, Autor des Bestsellers "Das Mathe-Gen", erzählt hier, wie das Wahrscheinlichkeitsdenken ausgehend von den Spielsalons unsere Alltagswelt erobert hat. Das Problem, über das sich Pascal und Fermat brieflich austauschten, war nur ein abgebrochenes Glücksspiel. Doch was sie dabei entdeckten, sollte unsere Ansicht über die Zukunft revolutionieren. Die von ihnen erfundene Methode, die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, mit der bestimmte Ereignisse eintreten, hat viele Errungenschaften der modernen Welt - vom Versicherungs- und Kreditwesen über Risikoabschätzungen und Kosten-Nutzen-Analysen bis hin zu Wetterprognosen und Demoskopie - erst ermöglicht. In seinem ebenso kenntnisreichen wie unterhaltsamen Buch erzählt Devlin, wie Mathematik, und Wissenschaft überhaupt, gemacht wird.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Burkhard Müller hat sich ganz gefesselt in Keith Devlins Darstellung der historischen Anfänge der Wahrscheinlichkeitsrechnung vertieft. Er ist sich sicher, dass hier auch diejenigen Leser auf ihre Kosten kommen, die nicht gerade für mathematische Formeln schwärmen. Der britische Mathematikprofessor und Wissenschaftsjournalist Devlin zeichne nicht nur die Pioniere der Wahrscheinlichkeitsrechnung Blaise Pascal und Pierre de Fermat, ein "hinreißendes Scheusal" überaus lebendig. Er verstehe es auch, dem mehr oder weniger geneigten Leser die mathematischen "Abstraktionen", um die es hier geht, zu "versüßen" und zu veranschaulichen, freut sich der Rezensent. Und so werde selbst die "Zwillingsformel" Pascals für Nichtmathematiker schließlich dahingehend "fasslich", dass es allemal sicherer ist, an die Existenz Gottes zu glauben als Atheist zu sein, so Müller sehr eingenommen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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