Rosarius Delamot weiß nicht, wer sein leiblicher Vater ist, vielleicht ein Archäologe, der das Straßennetz des antiken Römischen Reiches kartographiert hat und in Nordafrika verschollen blieb. Rosarius hat nur seine Mutter Kathy, er ist in seiner Jugend kleinwüchsig und spricht die ersten dreiundzwanzig Jahre seines Lebens kein Wort. Aber er sieht die Dinge anders als gewöhnliche Menschen, sein Gehirn scheint ein unendlicher Speicher von kleinsten Wahrnehmungen und Erinnerungen zu sein. Als Kind hat er sich in Petra verliebt, die er nur "Peeh" nennen kann. Später, als normalgroßer Erwachsener, der Sprechen gelernt hat, wird eine Liebesgeschichte daraus. In seinen Träumen und in der Wirklichkeit lebt Rosarius sein eigenes Leben, in dem er die ganze Welt bereist und die Eifel, in der er mit Vincentini ein elektrisches Akupunkturgerät verkauft, das gegen jede Krankheit helfen soll. Als alter Mann im Heim wird er von Annie liebevoll gepflegt, ihm ist, als wäre seine Peeh endlich wieder da, als würde er ihr jetzt im Alter die abenteuerliche Geschichte seines Lebens erzählen, eine Geschichte über die Liebe, das Altern und das Vergessen. In seinem neuen, bewegenden, melancholisch-lichten Roman zeigt sich Norbert Scheuer wieder als ein großer, poetischer Erzähler.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Mit großer Begeisterung hat Rezensentin Andrea Lüthi Norbert Scheuers neuen Roman "Peehs Liebe" gelesen, der sie einmal mehr in die "rau-melancholische" Umgebung des kleinen Dorfes Kall in der Eifel führt. Sie begegnet hier dem meist verwirrten Rosarius, der, wenn er nicht gerade Straßennamen aufschreibt, der Hilfspflegerin Annie Geschichten aus seinem Leben und seiner großen Liebe zu Peeh, die er im Alter von dreizehn Jahren nur einmal traf, erzählt. Aber auch die anderen liebevoll beschriebenen, eigensinnigen Figuren, die alle auf ihre Weise mit Hölderlins "Hyperion" in Verbindung stehen - etwa der alte Karl Höger, der sein Leben mit Steinlastern zwischen Zementwerk und Kalksteinbruch verbrachte, aber dennoch Geschichten von fremden Ländern zu berichten weiß - haben die Kritikerin für sich eingenommen. Sie lobt Scheuers charmanten Roman nicht nur als feinfühlige Studie über das Altern und die Liebe, sondern auch als glänzendes Buch über die "Ungewissheit des Lebens".
© Perlentaucher Medien GmbH
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