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Es mutet an wie ein modernes Märchen: Alles beginnt mit einer Königin, die einen Zwerg trifft und sich fürchterlich erschrickt. Kaum acht Wochen später ist die junge Königin tot - und der kleinwüchsige Christian und seine Schwester Marie leben fortan weiter mit ihrem entsetzten Ausruf: »Monster!« Damit ist die Dimension dieser Geschichte eröffnet. Am Beispiel von Marie, die auf der Pfaueninsel zwischen den Befreiungskriegen und der Restauration, zwischen Palmenhaus und Menagerie, Gartenkunst und philosophischen Gesprächen aufwächst und der königlichen Familie bei deren Besuchen zur Hand geht,…mehr

Produktbeschreibung
Es mutet an wie ein modernes Märchen: Alles beginnt mit einer Königin, die einen Zwerg trifft und sich fürchterlich erschrickt. Kaum acht Wochen später ist die junge Königin tot - und der kleinwüchsige Christian und seine Schwester Marie leben fortan weiter mit ihrem entsetzten Ausruf: »Monster!« Damit ist die Dimension dieser Geschichte eröffnet. Am Beispiel von Marie, die auf der Pfaueninsel zwischen den Befreiungskriegen und der Restauration, zwischen Palmenhaus und Menagerie, Gartenkunst und philosophischen Gesprächen aufwächst und der königlichen Familie bei deren Besuchen zur Hand geht, erzählt Thomas Hettche von der Zurichtung der Natur, der Würde des Menschen, dem Wesen der Zeit und der Empfindsamkeit der Seele und des Leibes - und nicht zuletzt von die Liebe in ihren mannigfaltigen Erscheinungsformen.
Autorenporträt
Thomas Hettche, 1964 am Rand des Vogelsbergs geboren, lebt in Berlin. Sein Romandebüt 'Ludwig muß sterben' wurde 1989 als Geniestreich gefeiert. Danach erschien unter anderem 'Der Fall Arbogast' (2001), ein Bestseller, der in zwölf Sprachen übersetzt worden ist. 'Woraus wir gemacht sind', 2006 bei Kiepenheuer & Witsch erschienen, stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Zuletzt veröffentlichte Hettche den hochgelobten Roman 'Die Liebe der Väter' (2010) und den autobiographischen Essayband 'Totenberg' (2012).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Lange hallt dieser Roman in Andrea Köhler noch nach. Das liegt für die Rezensentin an Thomas Hettches einfühlsamer wie stilistisch perfekter Erzählkunst, die in diesem "lebensklugen" Buch laut Köhler so recht zum Glänzen gebracht wird. Auch wenn Hettche für Köhler offensichtlich gegen die Trends der Gegenwartsliteratur anschreibt, bleibt das Buch für sie dank seiner "federnden" Sprache und seiner Fähigkeit, die Komplexität der Welt zu erfassen, ein Glücksfall. Hettches historisch grundierte, im Hintergrund mit allen zeitgeschichtlichen Erschütterungen der preußischen Aufklärungsära ausgestattete Liebesgeschichte auf der Pfaueninsel besticht für Köhler vor allem durch die Themenwahl. Um nicht weniger, als um das Wesen der Zeit, die Zerbrechlichkeit der Schönheit und den Abgrund des Begehrens geht es dem Autor in seiner Geschichte um die Zwergin Marie, erklärt Köhler staunend über Hettches Vermögen, das Zeitalter der Ratio mit dem Reich der Mythen und Märchen so elegant kurzzuschließen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Hettche erweist sich erneut als einer der elegantesten und raffiniertesten Stilisten der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.« Jury des Deutschen Buchpreises 2014 20140911