Hakenkreuzschmierereien, öffentlich gezeigte Hitlergrüße und rassistische Beleidigungen. Mit diesen Stichworten wurden rechtsextreme Vorfälle an einer brandenburgischen Schule im Frühjahr 2023 beschrieben, nachdem zwei Lehrkräfte in einem Brandbrief über die Situation an ihrer Schule an die Öffentlichkeit getreten waren. Auch im Bereich des religiös begründeten Extremismus wurden in den vergangenen Jahren wiederholt auf bestimmte unerwünschte Ereignisse an Schulen aufmerksam gemacht. Die angedeuteten Fälle weisen auf Schulen als Orte hin, an denen wiederholt Phänomene auftreten, die von unterschiedlichen Akteuren mit Begrifflichkeiten wie "radikal", "Radikalisierung" oder "Extremismus" in Verbindung gebracht werden. Neben dem Auftreten "radikaler" Verhaltensweisen oder Einstellungen im Schulkontext wird der Ort Schule in Diskussionen zu Radikalisierung aber auch als bedeutsamer Ort der Prävention unerwünschter Phänomene verstanden. Als Präventionsort erscheint Schule deswegenbesonders wichtig, weil hier über einen langen Zeitraum alle jungen Menschen angetroffen werden, ein Umstand, der gerade in einer digitalen Zeit bemerkenswert ist. Zunehmend setzt sich dabei auch die Ansicht durch, wonach Prävention in Schule als eine Querschnittsaufgabe verstanden werden sollte, sodass möglichst alle Akteure an präventivem Handeln beteiligt sind. Vor dem Hintergrund der skizzierten Erscheinungsformen von Radikalisierung, Herausforderungen und präventiven Vorgehensweisen im schulischen Kontext beabsichtigt der Sammelband aktuelle Perspektiven aus Forschung und Praxis auf ideologisch unterschiedliche Radikalisierungsphänomene in einen wechselseitigen Austausch zu bringen. Dadurch soll sowohl die wissenschaftliche Diskussion zu Radikalisierungsphänomenen in schulischen Kontexten vorangetrieben werden als auch Anschlussmöglichkeiten für die pädagogische Praxis geschaffen werden.
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