Die Bundesrepublik besitzt eine nachträgliche intellektuelle Begründung. Sie ist sichtbar in einer bürgerlichen Haltung, die sich mit dem westdeutschen Staat in seinen Grundsätzen identifizierte. Philosophisch wurde diese Position vor allem von einem Kreis um Joachim Ritter formuliert, zu dem Hermann Lübbe, Odo Marquard und auch Robert Spaemann gehörten.
Ihre Philosophie der Bürgerlichkeit beschreitet einen eigenständigen ideengeschichtlichen Weg und liberalisiert die konservativ-antidemokratischen Vorstellungen eines Carl Schmitt und Arnold Gehlen. Jens Hacke rekonstruiert diese politische Philosophie, deren Grundlinien sich in der Aufarbeitung schwieriger deutscher Traditionen, aber auch in Auseinandersetzung mit der kritischen Gesellschaftstheorie eines Jürgen Habermas ausgeformt haben.
Ihre Philosophie der Bürgerlichkeit beschreitet einen eigenständigen ideengeschichtlichen Weg und liberalisiert die konservativ-antidemokratischen Vorstellungen eines Carl Schmitt und Arnold Gehlen. Jens Hacke rekonstruiert diese politische Philosophie, deren Grundlinien sich in der Aufarbeitung schwieriger deutscher Traditionen, aber auch in Auseinandersetzung mit der kritischen Gesellschaftstheorie eines Jürgen Habermas ausgeformt haben.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Als "klassische Ideengeschichte" im "besten, reflektierten Sinne" würdigt Andreas Rödder die Studie "Philosophie der Bürgerlichkeit", die Jens Hacke vorgelegt hat. Überzeugend zeigt die Arbeit für ihn den Beitrag liberalkonservativer Philosophen wie Hermann Lübbe, Odo Marquardt und Robert Spaemann, alle Schüler Joachim Ritters, zur intellektuellen Begründung der Bundesrepublik in den siebziger und achtziger Jahren. Einverstanden ist Rödder mit Hackes These, die Ritter-Schule habe die konservativ-antidemokratischen Vorstellungen Carl Schmitts und Arnold Gehlens in liberale Verfassungsrealität der Bundesrepublik überführt, um die freiheitlich demokratische Grundordnung des Staates zu verteidigen. Auch die Darstellung der Kernelemente dieses Liberalkonservatismus wie die Absicherung des Fortschritts durch Institutionen, den pfleglichen Umgang mit Traditionen und den Rekurs auf den Commonsense scheint ihm erhellend. Deutlich wird für ihn ferner der Verdienst der Ritter-Schule, ein "spezifisch 'deutscher Weg' zur Entfaltung liberaler Prinzipien" (Hacke).
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