Zur menschlichen Existenz gehört elementar die Sorge. Sie besitzt vielerlei Formen: Fürsorge, Selbstsorge, Pflege oder medizinische Vorsorge. Spätestens mit der Pandemie wurde klar, dass der Körper nicht mehr Privatbesitz desSubjekts ist. Stattdessen wurde das leibliche Wohl beinahe vollständig sozialisiert, bürokratisiert und politisiert. Das Ich scheint die Selbstbestimmung an ein Gesundheits-System abgetreten zu haben. Der Philosoph Boris Groys lotetin seinem neuen Buch aus, ob und wie diese Autonomie wieder zurückgewonnen werden kann.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Uwe Justus Wenzel rät, das Buch von Boris Groys nicht auf Stringenz hin zu lesen. Groys' kulturkritische Diagnosen über den biopolitischen Staat, über Gesundheit als Religionsersatz und die zwischen Autonomie und Abhängigkeit changierende Rolle des Patienten dabei sind trotz eines gewissen Überflusses an Gedankenfäden im Buch beunruhigend, findet er. Die Formulierungsverve des Autors und seine extensiven Ausflüge in die Philosophiegeschichte, zu Platon, Bataille u.a., begeistern Wenzel.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Die Covid-Pandemie (...) hat uns allen vor Augen geführt, dass die Arbeit der Sorge in all ihren Formen - Gesundheitsfürsorge, Altenfürsorge, Sorge für die Opfer von Natur- und Sozialkatastrophen bis hin zur Selbstfürsorge - die Art von Arbeit ist, die unsere Epoche bestimmt. Groys analysiert den Begriff (und die Praxis) der Sorge in all ihren Dimensionen, von authentischer Solidarität bis hin zu hinterhältigen Manipulationen und spiritueller Selbstfürsorge im New Age. Philosophie der Sorge ist ein Buch für alle, die verstehen wollen, wo wir heute stehen und warum wir in einem solchen Schlamassel stecken ... kurzum, es ist ein Buch für alle." Slavoj Zizek







