Joel Olson ist zwölf Jahre alt, schüchtern und hat nur wenige Freunde. Seine Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen und er lebt alleine mit seiner älteren Schwester in einem Haus am Waldrand. Nur in der Welt der Horror-Filme findet er Trost und Entspannung. Sein Leben wird völlig auf den
Kopf gestellt, als er eines Tages im Garten einen schwer verletzten Mann findet, dessen Gesicht unter…mehrJoel Olson ist zwölf Jahre alt, schüchtern und hat nur wenige Freunde. Seine Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen und er lebt alleine mit seiner älteren Schwester in einem Haus am Waldrand. Nur in der Welt der Horror-Filme findet er Trost und Entspannung. Sein Leben wird völlig auf den Kopf gestellt, als er eines Tages im Garten einen schwer verletzten Mann findet, dessen Gesicht unter einem Kissenbezug verborgen ist. Joel leistet erste Hilfe und stellt schnell fest, dass es sich bei dem mysteriösen Fremden um einen leibhaftigen Psychokiller handelt, der geradewegs seinen Lieblingsfilmen entsprungen sein könnte. Zaghaft bauen die beiden Vertrauen auf, doch der Junge wird auch umgehend in einen Alptraum aus Blut und Gewalt gezogen, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint …
Dieser Roman des US-amerikanischen Autors Kristopher Rufty kombiniert auf sehr ungewöhnliche und originelle Weise melancholisches Jugenddrama mit beinhartem, megablutigem Slasher-Horror. Die Beschreibung der Annäherung des eigentlich harmlosen jugendlichen Protagonisten und des wortkargen, vollkommen gefühllos mordenden Killers gehört dann auch zu den absoluten Stärken des Buchs. Dazu kommt eine berührende Side-Story um einen Hund, die so tragisch und einfühlsam geraten ist, dass man sich an den großen Jack Ketchum erinnert fühlt. Außerdem werden auch die verheerenden Auswirkungen traumatischer Kriegserfahrungen auf junge Soldaten kritisch thematisiert. Dadurch ist „Pillowface“ ein ungewöhnlich vielfältiger, aber trotzdem reinrassiger und äußerst blutiger Horror-Roman mit einem originellen Story-Ansatz und emotionaler Tiefe, von dem allerdings alle Leser, die mit expliziter Gewaltdarstellung und auch einer deftigen Prise Sex nichts anfangen können, tunlichst die Finger lassen sollten.