Michael Theunissen führt den Leser durch zweihundertfünfzig Jahre griechischer Geistesgeschichte und macht ihn zugleich vertraut mit Grundbegriffen der griechischen Philosophie. Dabei unternimmt er erstmalig den Versuch, vor diesem gewaltigen Epochenhintergrund das dichterische Werk Pindars, das seinen Ausgangs- und Bezugspunkt bildet, philosophisch zu interpretieren.
Fixpunkte dieser fesselnden tour d´horizon durch jene literarischen Zeugnisse, die während 250 Jahren entstanden und unverbrüchliche Bestandteile unseres kulturellen Gedächtnisses geworden sind, bilden die Oden Pindars. Von ihnen ausgehend und auf sie hin werden Epos und lyrische Poesie auf ihre Aussagen über Glück und Unheil, Ausgeliefertsein und Geborgensein, über Glanz und Elend des Menschen befragt. Deutlich wird, daß der Mensch letztlich ein Spielball der Götter ist und sich nur behutsam tastend einer ihm verhängten Zukunft nähern kann. Deutlich wird aber auch, daß der verantwortungsvoll handelnde MenschMöglichkeiten erlangt, über sein Los und seine zeitliche Gebundenheit hinauszuwachsen, wenn er sich vor den Gefahren der Hybris hütet, sich die Scheu vor den Göttern bewahrt und sein Leben mutig und selbstbewußt gestaltet. Wie dieses Übersteigen der eigenen Grenzen aussehen mag, zeichnet der Autor in einfühlsamer sprachlicher Differenziertheit nach. Dafür, daß die Lektüre dieses Buches ein echtes intellektuelles Abenteuer wird und nicht auf der Stufe beliebiger Anmutung verharrt, garantieren scharf konturierte, gut nachvollziehbare Erklärungen zentraler Begriffe wie Hoffnung, Glück und Schicksal, aber natürlich auch all jener Wörter, die den Zeitbezug des menschlichen Daseins beschreiben.
Fixpunkte dieser fesselnden tour d´horizon durch jene literarischen Zeugnisse, die während 250 Jahren entstanden und unverbrüchliche Bestandteile unseres kulturellen Gedächtnisses geworden sind, bilden die Oden Pindars. Von ihnen ausgehend und auf sie hin werden Epos und lyrische Poesie auf ihre Aussagen über Glück und Unheil, Ausgeliefertsein und Geborgensein, über Glanz und Elend des Menschen befragt. Deutlich wird, daß der Mensch letztlich ein Spielball der Götter ist und sich nur behutsam tastend einer ihm verhängten Zukunft nähern kann. Deutlich wird aber auch, daß der verantwortungsvoll handelnde MenschMöglichkeiten erlangt, über sein Los und seine zeitliche Gebundenheit hinauszuwachsen, wenn er sich vor den Gefahren der Hybris hütet, sich die Scheu vor den Göttern bewahrt und sein Leben mutig und selbstbewußt gestaltet. Wie dieses Übersteigen der eigenen Grenzen aussehen mag, zeichnet der Autor in einfühlsamer sprachlicher Differenziertheit nach. Dafür, daß die Lektüre dieses Buches ein echtes intellektuelles Abenteuer wird und nicht auf der Stufe beliebiger Anmutung verharrt, garantieren scharf konturierte, gut nachvollziehbare Erklärungen zentraler Begriffe wie Hoffnung, Glück und Schicksal, aber natürlich auch all jener Wörter, die den Zeitbezug des menschlichen Daseins beschreiben.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Um etwa tausend Seiten über einen griechischen Dichter zu schreiben, bedarf es mit Sicherheit der Überzeugung, dieser habe uns noch etwas zu sagen. Und es bedarf, wie Albert von Schirnding bewundernd anmerkt, eines Philologen und Philosophen "in Personalunion", um als Dolmetscher und Deuter dieser Dichtung zu fungieren. Von Schirnding hat sich von Theunissen auf die lange und abenteuerliche Zeitreise mitnehmen, ja mitreißen lassen. Theunissen habe sich auf das Thema Zeit konzentriert, berichtet von Schirnding, das als Vergänglichkeitsklage überpräsent war, aber ebenso konterkariert wurde von der Erfahrung der Transzendenz. Erstaunlich findet der Rezensent, dass es dem Autor gelungen ist, sich ohne Verkürzungen auf sein Thema einzulassen. Aber immerhin hat er ja auch 1094 Seiten dafür gebraucht.
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