Friedrich Pokorny hat das gnadenlose Talent zum Entertainer. Sein Inneres ist durch einen Schutzwall aus Witzen gegen alle Zumutungen des Lebens geschützt. Nahezu täglich steht er als Entertainer auf der Bühne und verdient bei dem Kampf gegen seine selbstgewählte Einsamkeit auch noch gutes Geld. Ein Brief aus der Vergangenheit reißt die schützenden Dämme ein. Thomas Zacher, Pokornys Freund aus Schul- und Jugendjahren, ist wieder in der Stadt und lädt zum Abendessen ein. Pokorny wird überschwemmt von schmerzhaften Erinnerungen, die vor allem um Ellen kreisen. Sie war die große, die einzige Liebe von Pokorny und Zacher, bis über den Tag hinaus, an dem die beiden sie in den Tod trieben.
Frank Goosen gelingt es, in dieser intimen Geschichte hinter die glatte Fassade einer Freundschaft zu blicken, die, schwankend zwischen Rivalität und Treue, das ganze Leben der beiden Freunde bestimmt. Mit genauem Gespür für ernste und erheiternde Zwischentöne zeichnet Frank Goosen wie nebenbei das Porträt eines Mannes, der sich vor dem Ernst des Lebens in die Spaßgesellschaft geflüchtet haben.
Frank Goosen gelingt es, in dieser intimen Geschichte hinter die glatte Fassade einer Freundschaft zu blicken, die, schwankend zwischen Rivalität und Treue, das ganze Leben der beiden Freunde bestimmt. Mit genauem Gespür für ernste und erheiternde Zwischentöne zeichnet Frank Goosen wie nebenbei das Porträt eines Mannes, der sich vor dem Ernst des Lebens in die Spaßgesellschaft geflüchtet haben.
Tingelnder Komiker
1966 im Ruhrgebiet geboren, tingelte Frank Goosen jahrelang als Komiker durch Deutschland. Sein Debütroman Liegen lernen war ein großer Erfolg bei Kritik und Publikum und wird derzeit verfilmt. In Pokorny lacht steht eine Person im Vordergrund, dessen Leben er deshalb so gut zu schildern weiß, weil er es bestens kennt: Das Leben eines tingelnden Komikers.
Pokory weint
Nur traurige Leute können einen zum Lachen bringen. Wer kennt sie nicht, die Harlekin-Bilder, die eine Zeit lang (waren es die 80iger?) unerlässliche Ausstattungsstücke aller Mädchenzimmer waren? Der Clown, der weint. Und so geht es Friedrich Pokorny. Seit seiner Kindheit bringt er die Leute in seiner Umgebung zum Lachen. Bereits zu Schulzeiten dachte er sich für den Unterreicht lustige und freche Bemerkungen aus, die ihn in den Ruf des spontan-witzigen Sohn vom "Klüngelskerl", dem örtlichen Schrotthändler, brachten. Sein einziger Freund ist Thomas Zacher, der Sohn von "Asozialen", wie Friedrichs Vater sagt. Thomas aber ist in allen Dingen der Beste, in der Schule sowieso, aber auch bei den Mädchen hat er die größeren Erfolge - bildet sich Friedrich ein. Und in diesem Konkurrenzverhältnis liegt Friedrichs Traurigkeit, die ihn schließlich auch beruflich zum Komiker machte. Dabei übersieht er, dass er seine eigenen Gewinnzonen hat. Er ist menschlicher, er ist nicht krankhaft ehrgeizig wie Thomas, der eine große Karriere machen wird. Und - sein Vater hat einen wunderbaren Cadillac. Dieser Cadillac (der übrigens nie gefahren wird) ist für beide ein Symbol der Kindheit, ein Symbol für Glück, und für Friedrich ein Symbol der Überlegenheit über Thomas, denn er hat den Schlüssel dafür. So ist es auch kein Wunder, dass eine der surrealistisch anmutenden Liebesnächte, die Friedrich mit der Freundin seines Freundes verbringt, in diesem Auto stattfindet. Mehr sei nicht verraten. Es geht in diesem ungewöhnlichen und sehr empfehlenswerten Buch um Freundschaft, Liebe, Eifersucht, Leidenschaft, Tod und Hass. Am Ende findet Pokorny wieder zu sich selbst und sein Agent kündigt nach einer einjährigen Spielpause eine Show an unter dem Namen "Pokorny lacht". Man weiß nicht, ob das der Beginn einer neuen Karriere oder das Ende seines Seins als Komiker sein wird.
Verpackungsschwindel
Selbstverständlich spielt der Cadillac eine wichtige Rolle in Pokorny lacht, aber man darf sich nicht täuschen lassen vom etwas zu peppigen und frechen Umschlag, den der Verlag für dieses ernsthafte und ambitionierte Buch gewählt hat. In diesem Buch geht es um Leben und Tod. (Andreas Rötzer)
1966 im Ruhrgebiet geboren, tingelte Frank Goosen jahrelang als Komiker durch Deutschland. Sein Debütroman Liegen lernen war ein großer Erfolg bei Kritik und Publikum und wird derzeit verfilmt. In Pokorny lacht steht eine Person im Vordergrund, dessen Leben er deshalb so gut zu schildern weiß, weil er es bestens kennt: Das Leben eines tingelnden Komikers.
Pokory weint
Nur traurige Leute können einen zum Lachen bringen. Wer kennt sie nicht, die Harlekin-Bilder, die eine Zeit lang (waren es die 80iger?) unerlässliche Ausstattungsstücke aller Mädchenzimmer waren? Der Clown, der weint. Und so geht es Friedrich Pokorny. Seit seiner Kindheit bringt er die Leute in seiner Umgebung zum Lachen. Bereits zu Schulzeiten dachte er sich für den Unterreicht lustige und freche Bemerkungen aus, die ihn in den Ruf des spontan-witzigen Sohn vom "Klüngelskerl", dem örtlichen Schrotthändler, brachten. Sein einziger Freund ist Thomas Zacher, der Sohn von "Asozialen", wie Friedrichs Vater sagt. Thomas aber ist in allen Dingen der Beste, in der Schule sowieso, aber auch bei den Mädchen hat er die größeren Erfolge - bildet sich Friedrich ein. Und in diesem Konkurrenzverhältnis liegt Friedrichs Traurigkeit, die ihn schließlich auch beruflich zum Komiker machte. Dabei übersieht er, dass er seine eigenen Gewinnzonen hat. Er ist menschlicher, er ist nicht krankhaft ehrgeizig wie Thomas, der eine große Karriere machen wird. Und - sein Vater hat einen wunderbaren Cadillac. Dieser Cadillac (der übrigens nie gefahren wird) ist für beide ein Symbol der Kindheit, ein Symbol für Glück, und für Friedrich ein Symbol der Überlegenheit über Thomas, denn er hat den Schlüssel dafür. So ist es auch kein Wunder, dass eine der surrealistisch anmutenden Liebesnächte, die Friedrich mit der Freundin seines Freundes verbringt, in diesem Auto stattfindet. Mehr sei nicht verraten. Es geht in diesem ungewöhnlichen und sehr empfehlenswerten Buch um Freundschaft, Liebe, Eifersucht, Leidenschaft, Tod und Hass. Am Ende findet Pokorny wieder zu sich selbst und sein Agent kündigt nach einer einjährigen Spielpause eine Show an unter dem Namen "Pokorny lacht". Man weiß nicht, ob das der Beginn einer neuen Karriere oder das Ende seines Seins als Komiker sein wird.
Verpackungsschwindel
Selbstverständlich spielt der Cadillac eine wichtige Rolle in Pokorny lacht, aber man darf sich nicht täuschen lassen vom etwas zu peppigen und frechen Umschlag, den der Verlag für dieses ernsthafte und ambitionierte Buch gewählt hat. In diesem Buch geht es um Leben und Tod. (Andreas Rötzer)
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Gerrit Bartels wirkt etwas gespalten, was den neuen Roman von Frank Goosen angeht, und so beinhaltet sein Lob auch immer etwas von dessen Gegenteil. Der Roman sei angenehm zu lesen, weil leicht geschrieben, allerdings etwas zu leicht. Er sei "flott geschrieben", dies aber auch gleich "bis zur Schmerzgrenze". Es sei ein Buch, in dem sich jeder Mann zwischen 30 und 40 wiederfinden könne (und zudem jede Frau ihren Mann dieses Alters), wodurch ihm allerdings auch etwas von einer Männerillustrierten anhafte. Sicher verstehe Goosen sein Handwerk, räumt der Rezensent ein, er könne sowohl verschiedene Milieus als auch die Probleme einer Männerfreundschaft darstellen, aber er lehne sich doch etwas zu sehr an das Erfolgsrezept seines letzten Romans an, wodurch das Ganze etwas "hölzern" wirke. Zudem sei der zweite Teil des Buches vom überbordenden Bestreben des Kabarettisten Goosen geprägt, eine Pointe die nächste jagen zu lassen. Zu viel ist zu viel, scheint der Rezensent seinem Leser verstehen zu geben.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
