Politik stellt eines der ältesten Themen der Philosophie dar. Die Sophisten und Platon haben es gewissermaßen erfunden, während der schulmäßige Aristotelismus die Politik bis an die Schwelle der Kantischen Denkrevolution begleitet hat. Allerdings war inzwischen mit der Konstruktion des neuzeitlichen Staates ein durchaus anderes Verständnis des Politischen aufgetreten, das unsere Auffassung heute bestimmt.
Seit der Emanzipation der »Politischen Wissenschaft« als Spezialdisziplin im 20. Jahrhundert ist der Zusammenhang mit der Philosophie weitgehend zerbrochen. Das hat beiden Seiten nicht gutgetan, wie man inzwischen sieht. Deshalb wird in diesem Buch die Tradition des politischen Denkens von den Anfängen vergegenwärtigt. Fluchtpunkt bleibt aber die Gegenwart mit ihren systematischen Problemen, und also ergibt sich unter der Hand eine Auseinandersetzung mit der Politologie.
Seit der Emanzipation der »Politischen Wissenschaft« als Spezialdisziplin im 20. Jahrhundert ist der Zusammenhang mit der Philosophie weitgehend zerbrochen. Das hat beiden Seiten nicht gutgetan, wie man inzwischen sieht. Deshalb wird in diesem Buch die Tradition des politischen Denkens von den Anfängen vergegenwärtigt. Fluchtpunkt bleibt aber die Gegenwart mit ihren systematischen Problemen, und also ergibt sich unter der Hand eine Auseinandersetzung mit der Politologie.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Eingehend, aber nicht ohne von vornherein bekundete Skepsis resümiert Wolfgang Kersting den Versuch Rüdiger Bubners, zu einem "substanziellen Politikbegriff" zurückzufinden. Er schildert zunächst Bubners Zweifel an der neueren politischen Philosophie etwa vom Schlage John Rawls', aber mehr noch an der modernen Politologie, die Bubner viel zu sehr in leerem Spezialisten- und Expertengehabe um die Macht selbst zu kreisen scheint, als dass sie fähig wäre, den von ihm erwünschten Politikbegriff zu formulieren. Kersting verfolgt dann, wie Bubner in zwei großen Kapiteln selbst auf den substanziellen Begriff kommen will, merkt aber gleich an, dass Bubner hier zwar zwei interessant zu lesende "ideengeschichtliche Kurzgeschichten" erzählt, seine Begrifflichkeit aber nicht systematisch begründet - für Kersting eindeutig ein Manko. Dennoch zeichnet er Bubners "Kurzgeschichten" über die Entwicklung der Polis- und Öffentlichkeitsdiskurse von den Vorsokratikern bis Habermas und über die "Einwanderung der Machttechnik" von Machiavelli bis Hegel mit merklichem intellektuellen Vergnügen nach. Ob dann aber in "Hegels Konzept des sittlichen Staates", bei dem auf Bubner alles hinauszulaufen scheint, nun der herbeigesehnte "substanzielle Politikbegriff" endlich neu gewonnen werden kann, ist für Kersting denn doch wieder mehr als fraglich.
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