Wer hat Macht und aufgrund welcher institutionellen Strukturen, Ressourcen und Möglichkeiten? Kann es sein, dass wir in den letzten Jahrzehnten im Schatten eines abstrakten liberalen Gleichheitsideals verlernt haben, die konkreten Machtverhältnisse und Ungleichheiten unserer Gesellschaften zu sehen - und uns die neuen ökonomischen Verwerfungen und rechtspopulistischen Mobilisierungen deshalb relativ unvorbereitet trafen? Ja, sagt Danielle Allen und entwickelt in ihrem Buch ein neues Verständnis politischer Gleichheit für Gesellschaften großer sozialer und kultureller Vielfalt. Eine Theorie für das 21. Jahrhundert.
»Ein mit viel Herzblut geschriebener Traktat über politische Gleichheit.« Alexander Gallus Frankfurter Allgemeine Zeitung 20200908
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Kenntnisreich und erfrischend findet Rezensentin Tamara Tischendorf die Adorno-Vorlesungen der amerikanischen Politikwissenschaftlerin Danielle Allen, die sich vor allem gegen die Gleichheitskonzepte von John Rawls wendet. Allen sieht in Rawls "Theorie der gerechtigkeit" einen "neoliberalen Teufelspakt", erklärt Tischendorf, denn er sehe Ungleichheit als gerechtfertigt an, wenn der Schwächste einer Gesellschaft noch einen Gewinn aus ihr ziehe. Auch gegen seinen Freheitsbegriff wendet sich Allen, die nicht nur negative Freiheitsrechte, sondern auch positive stark machen wolle. Besonders ansprechend findet die Rezensentin allerdings, wie Allen Verteilungsfragen und Ermächtigungsstrategien zusammen denkt und nicht nur Bindungen unter Gleichen gefördert sehen möchte, sondern auch Brückenschläge unter Unähnlichen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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