Diese Untersuchung befasst sich mit dem öffentlichen (Medien-)Diskurs in der DDR. Sie belegt empirisch die Auswirkungen der SED-gesteuerten Sprachnormierung auf die gesprochene Sprache. Die für Diktaturen typischen Zusammenhänge zwischen politischer Herrschaft und kommunikativer Praxis charakterisiert sie unter Bezugnahme auf das Konzept der Politischen Sprachspiele. Der Autor untersucht exemplarisch Rundfunkinterviews zum arbeitsweltlichen Alltag aus den 70er und 80er Jahren mit Mitteln der Gesprächs-, Gattungs- und Diskursanalyse. Er zeigt, dass - analog zur vielfach untersuchten Schriftsprache - auch der mündliche Sprachgebrauch in der öffentlichen Kommunikation der DDR durch die offizielle Sprache geprägt war.
"Die Pappertsche Studie ist eine durchaus geglückte und spannende Lektüre für alle, die die Mechanismen der Sprachmanipulation besser verstehen möchten, und sie erlaubt eine Reflexion über die öffentliche Kommunikation in totalitären Systemen. Das Werk trägt somit zum besseren Verständnis der Verhältnisse zwischen der kommunikativen Praxis und den Herrschaftsstrukturen bei und kann Erklärungen für die noch bestehenden Kommunikationsbarrieren zwischen den ost- und westdeutschen Interaktanten liefern." (Hanna Stypa, Studia Germanica Gedanensia)







