Sein "Leberkäs Hawaii" ist sprichwörtlich geworden, keine Adventszeit vergeht ohne "Nikolausi" und "Osterhasi", und Sketche wie "Mai Ling" sind Kult zwischen Hamburg und München. Gerhard Polt, der scheue Privatmensch, spielt die Menschen, die in der ersten Reihe sitzen, und diese klatschen sich vor Vergnügen auf die Schenkel. Mit seinen Kabarettprogrammen, Theatersücken und Filmen zählt Polt zu den Großen seiner Zunft. Gerd Holzheimer nähert sich dem "Phänomen PoltÇ erzählerisch und bettet dieses Multitalent in die deutsche Humor- und Kulturgeschichte ein.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Als "richtigen" Biografen möchte Hannes Hintermeier diesen Autor nicht bezeichnen. Dafür arbeitet Gerd Holzheimer ihm dann doch zu wenig sprachbewusst und zu sehr an der kritiklosen Überhöhung seines Gegenstands. Der Gegenstand, meint Hintermeier, ist freilich nicht unkritisch zu sehen, wieso auch. Soll heißen: Sogar ein Gerhard Polt hat schwache Phasen hinter sich. Nur lässt Holzheimer die eben einfach aus. So viel zur Werkbiografie. Lebensbiografisch lässt sich der Autor hingegen nicht lumpen, gibt Hintermeier zu verstehen, nur liebt er den Polt auch hier zu sehr, als dass etwa dessen Verhältnis zu Kollegen, die "Binnenverhältnisse", wie Hintermeier es nennt, deutlich würden. Hintermeier findet das schade, gerade wo der Polt doch jetzt 70 wird.
© Perlentaucher Medien GmbH
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