Seit Bei Dao 1989 China verlassen hat, ist er unterwegs und in seiner Heimat Persona non grata. Im Exil sieht er sich in einer Art Nachkriegszeit: Post Bellum. Der Band enthält Gedichte, die Bei Dao nach seiner Emigration in Berlin und auf anderen Stationen geschrieben hat, poetische Reflexionen über Heimat und Exil, Rebellion und Einsamkeit.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der chinesische Regimekritiker Bei Dao ist für den Rezensenten Kurt Oesterle einer der letzten großen politischen Exilanten, da das politische Exil durch die Globalisierung von Heimat nicht mehr in der bekannten Form existieren wird. Selbst in China werden nur wenige Oppositionelle so rigide ferngehalten wie Bei Dao. Der Dichter lebt heute in den USA, ist aber nach Oesterles Einschätzung stark beeinflusst von europäischen Dichtertraditionen, von "Kafka, Sartre oder den Surrealisten". Vor diesem Hintergrund begreift er auch "Post bellum", den Titel des Gedichtbandes als eine "überdeutliche europäisch-lateinische Signatur". Daos Dichtung ist nach Meinung des Rezensenten keine auf allen Ebenen politische Dichtung, er schreibt keine "Exilgedichte im Brechtschen Sinne", vielmehr geht es bei ihm auch um "den Krieg ständiger Selbstbehauptung. Letztlich findet Oesterle den Grundton der Gedichte, bei aller Verlorenheit und Vereinzelung trotzdem eher "schwebend" als "düster".
© Perlentaucher Medien GmbH
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