Am Beispiel des Osnabrücker Staatsmanns und Aufklärers Justus Möser (1720-1794) untersucht die Studie Aufklärung als einen kommunikativen Prozess. Mithilfe eines gezielt zusammenhängenden Blicks auf die Korrespondenz Mösers, das Osnabrücker Intelligenzblatt sowie den persönlichen Austausch im geselligen Rahmen analysiert sie Verflechtungen und rekonstruiert exemplarisch zwei konkrete Diskurse zu Projekten der praktischen Aufklärung. Die Berücksichtigung der Doppelrolle als Staatsmann und Aufklärer ermöglicht dabei nicht nur eine umfassende Betrachtung des Austauschs, sondern lässt auch Rückschlüsse auf Wechselwirkungen zwischen Diskurs und politischer Praxis zu. Zugleich wird auf diese Weise einem Charakteristikum der deutschen Aufklärung Rechnung getragen, denn zahlreiche Aufklärer standen ebenso wie Möser in staatlichen Diensten. Damit liefert die Studie neue Erkenntnisse über die bisher nur wenig erforschten Verflechtungen und den aufklärerischen Diskurs Justus Mösers und bietet darüber hinaus Einblick in die regionalen Sonderentwicklungen der deutschen Aufklärung.
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