»Programm« ist ein medienwissenschaftlicher Grundterminus, der kaum je systematisch bearbeitet worden ist. Der Theaterwelt des 19. Jahrhunderts entnommen, wanderte der Begriff in die zeitbasierten Massenmedien des frühen 20. Jahrhunderts ein, um ab seiner Mitte vor allem die Regelstruktur von Codes in digitalen Medien zu beschreiben. Ebenso findet man ihn im Bereich des Politischen wie in den Manifesten und Proklamationen der Avantgarden oder in der Formulierung wissenschaftlicher Leitideen. Gerade wegen der Vielfältigkeit des Gebrauchs ist eine 'Theorie des Programms' ein ausgesprochenes…mehr
»Programm« ist ein medienwissenschaftlicher Grundterminus, der kaum je systematisch bearbeitet worden ist. Der Theaterwelt des 19. Jahrhunderts entnommen, wanderte der Begriff in die zeitbasierten Massenmedien des frühen 20. Jahrhunderts ein, um ab seiner Mitte vor allem die Regelstruktur von Codes in digitalen Medien zu beschreiben. Ebenso findet man ihn im Bereich des Politischen wie in den Manifesten und Proklamationen der Avantgarden oder in der Formulierung wissenschaftlicher Leitideen. Gerade wegen der Vielfältigkeit des Gebrauchs ist eine 'Theorie des Programms' ein ausgesprochenes Desiderat. Hervorgegangen aus dem ersten »medienwissenschaftliche Symposion«, bearbeitet der Band dieses Stiefkind der Medienwissenschaften. Die Beiträge widmen sich den verschiedenen Facetten der 'Pro-grammata' zwischen eigentlichem Programmbegriff, Formen der Programmierung, den Grenzen der Programmierbarkeit und der Programmatik einer Wissenschaft, die sich der Theorie des Medialen selbstverschrieben hat. Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Autorenporträt
Dieter Mersch war bis zu seiner Emeritierung Professor für Ästhetik an der Zürcher Hochschule der Künste und ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik. Studium der Mathematik und Philosophie in Köln, Bochum und Darmstadt. Mitherausgeber des Internationalen Jahrbuchs für Medienphilosophie. Arbeitsschwerpunkte: Philosophische Ästhetik, Kunsttheorie, Medienphilosophie, Bildtheorie, Musikphilosophie und kontinentale Philosophie des 20. und 21. Jahrhunderts.
Inhaltsangabe
9 - 11 Symposien als DFG-Programm (Claudia Althaus)13 - 16 Medienwissenschaftliche Symposien (Joachim Paech)17 - 19 1. Einführung: Sektion: »Programme« (Joachim Paech)21 - 42 Das Programm als kulturelle Präsentationsform der Mediengesellschaft (Knut Hickethier)43 - 64 Globale Medienangebote und lokale Programme - Der Fall des chinesischen Buchdrucks (Stefan Kramer)65 - 92 Programm als mediale Form (Rainer Leschke)93 - 119 [Un]Framing Mediality and the Political: Gender als Programm? (Susanne Lummerding)121 - 123 2. Einführung: Sektion: »Was ist Programmieren?« (Hartmut Winkler)125 - 157 Dienstleistungsagenturen (Markus Krajewski)159 - 174 Schrift, Diagramm, Programm - Kulturtechniken der Inskription (Sybille Krämer)175 - 206 "How to Make a Programme Run" (Carsten Ochs)207 - 242 Portabilität als Programm (Matthias Thiele)243 - 246 3. Einführung: Sektion: »Was ist programmierbar?« (Lorenz Engell, Dieter Mersch)247 - 267 "Ich mache aus." (Reinhold Görling)269 - 297 Alles nur Programm? (Christine Hanke)299 - 323 Programmierte Gesellschaft? (Mirko Tobias Schäfer)325 - 341 "Ich mache an" - Programmierbarkeit als Nichtprogrammierung (Stephan Trinkaus)343 - 350 4. Einführung: Sektion: »Programmatik - Comments on the Research Program of Media Studies« (John Durham Peters)351 - 378 Comparative (Media) Studies: Programmatische Un/Orte (Ulrike Bergermann)379 - 400 Programmierte Gewalt (Bernhard J. Dotzler)401 - 426 Was zu tun ist - Das Programm der Computerspielforschung (Stephan Günzel)427 - 459 Historisches, technisches und mediales Apriori (Anna Tuschling)461 - 486 »Pro-Grammata« (Dieter Mersch)487 - 491 Autorenverzeichnis