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Warum haben die französischen Wähler in den 1930er Jahren mehrheitlich für eine linke "Volksfront" votiert, während in Deutschland das "Dritte Reich" die Massen mobilisierte? Die Bedeutung dieser Entwicklungsunterschiede für politische Mentalität und Parteien in der deutschen und französischen Provinz zwischen den Weltkriegen untersucht Manfred Kittel am Beispiel Westmittelfrankens und der Corrèze.

Produktbeschreibung
Warum haben die französischen Wähler in den 1930er Jahren mehrheitlich für eine linke "Volksfront" votiert, während in Deutschland das "Dritte Reich" die Massen mobilisierte? Die Bedeutung dieser Entwicklungsunterschiede für politische Mentalität und Parteien in der deutschen und französischen Provinz zwischen den Weltkriegen untersucht Manfred Kittel am Beispiel Westmittelfrankens und der Corrèze.
Autorenporträt
Manfred Kittel, geboren 1962, Professor für Neuere und Neueste Geschichte, ehem. wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin, ist Direktor der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Eckart Conze bespricht dieses Buch mit Sympathie und großem Interesse. Zunächst erläutert er die Vorgehensweise des Autors: Kittel habe die politische Kultur und Mentalität in zwei Provinzen - dem westlichen Mittelfranken und dem im zentralfranzösischen Limousin gelegene Departement Correze - miteinander verglichen. Beide waren (oder sind) "tiefste Provinz" und sich in ihren bäuerlichen Strukturen ähnlich. Politisch könnten sie jedoch nicht unterschiedlicher sein, erklärt der Rezensent: In Correze feierte 1936 die französische Volksfront aus Sozialisten, Radikalsozialisten und Kommunisten Triumphe, während in Mittelfranken die NSDAP schon 1932 bis zu drei Viertel der Wählerstimmen gewinnen konnte. Der "empirisch dichten Analyse" dieser unterschiedlichen Entwicklung ab 1918 bis zu den Wahlen 1932 bzw. 36 ist zwar der Hauptteil der Studie gewidmet, schreibt Conze, doch den Grund für die genau entgegengesetzte politische Entwicklung in beiden Provinzen sehe Kittel vor allem in der unterschiedlichen Entwicklung Deutschlands und Frankreichs seit dem 19. Jahrhundert: in Deutschland der bis Luther zurückreichende "Nationalprotestantismus", in Frankreich ein aus dem Geist der Revolution geborener "republikanischer Laizismus". Warum nun das eine "politische mentale Dispositionen" für den Kommunismus geschaffen haben soll, das andere für den Nationalsozialismus, wird aus der Besprechung nicht recht deutlich. Kittel, so erklärt Conze, beziehe sich in seiner Arbeit auf das 'lange Werden politischer Kultur'. Hier merkt der Rezensent, dass Kittel vielleicht doch nur alte Thesen - vom deutschen Sonderweg - im "neuen Mäntelchen von Mentalitätsgeschichte" darbietet. Doch betont er, dass es Kittel nicht speziell um den Protestantismus zwischen Luther und Hitler geht, sondern allgemeiner um das "Verhältnis von Konfession und Gesellschaft".

© Perlentaucher Medien GmbH
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