Auf ihren Reisen nach Brasilien und in die Karibik haben sich Hubert Fichte und Leonore Mau mit den afroamerikanischen Religionen auseinandergesetzt und in der Verschränkung von Fotografie und Schrift eine eigene Form der Annäherung gefunden. Zwischen 1974 und 1978 wenden sie sich nun Westafrika zu und bereisen den Senegal, Benin und Togo, wo ihre Aufmerksamkeit dem Ausgangspunkt der afrikanischen Religionen gilt. Sie interessieren sich nicht für die Historie, sondern für die aktuelle Rolle der Religionen, die gerade in der Psychiatrie von Bedeutung ist, wo traditionelle Heilmethoden zusammen mit europäischer Medizin eingesetzt wurden.
1985 haben Leonore Mau und Hubert Fichte ihre Materialien für einen Foto-Text-Band zusammengestellt, der Einblicke in die traditionelle Psychiatrie Westafrikas ermöglicht, Kranke und Heiler porträtiert und mit einem Gang über den Zaubermarkt in Bé (Togo) beginnt. Die eindringlichen Fotos von Leonore Mau werden verschränkt mit Fichtes Aufzeichnungen, Interviews und poetischen Texten. Zu Lebzeiten Fichtes konnte der Foto-Text-Band »Psyche« nicht mehr realisiert werden, er erschien schließlich 2005 in Gedenken an Fichtes 70. Geburtstag.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
1985 haben Leonore Mau und Hubert Fichte ihre Materialien für einen Foto-Text-Band zusammengestellt, der Einblicke in die traditionelle Psychiatrie Westafrikas ermöglicht, Kranke und Heiler porträtiert und mit einem Gang über den Zaubermarkt in Bé (Togo) beginnt. Die eindringlichen Fotos von Leonore Mau werden verschränkt mit Fichtes Aufzeichnungen, Interviews und poetischen Texten. Zu Lebzeiten Fichtes konnte der Foto-Text-Band »Psyche« nicht mehr realisiert werden, er erschien schließlich 2005 in Gedenken an Fichtes 70. Geburtstag.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Am 21. März diesen Jahres wäre Hubert Fichte siebzig Jahre alt geworden; Anlass mehrere seiner Bücher neu herauszugeben, berichtet Hans-Jürgen Heinrichs. "Psyche. Annäherung an die Geisteskranken in Afrika" ist in dieser Form - als Bildband - jedoch noch nie erschienen, korrigiert er, obwohl der Band von Fichte so konzipiert gewesen sei. Der Autodidakt, Ethnologe und Schriftsteller Fichte, bei dem man von einem "ethnopoetischen Stil" sprechen könnte, der für Heinrichs fast zwanzig Jahre nach Fichtes Tod "nichts von seiner Frische" eingebüßt hat, arbeitete eng mit der Fotografin Leonore Mau zusammen, deren Aufnahmen "tendenziell gleichberechtigt" neben Fichtes Textsammlung stehen. Der "Psyche"-Band versammelt sehr unterschiedliche Textformen, so Heinrichs: Interviews, Kommentare, Glossen, Tagebuchnotizen, die von Fichte alle gleichwertig behandelt würden. Sogar statistisches Material gerate dabei zu einem "poetischen Bestandteil eines aufklärerischen Textes", bemerkt der Rezensent, denn um das Ergründen und Darstellen von Wirklichkeit in einer Mischform des Dichterischen und Wissenschaftlichen sei es Fichte zu tun gewesen. Im Rahmen des Gesamtwerkes stünde "Psyche" dem Roman "Die schwarze Stadt" am nächsten, meint Heinrichs, einer poetischen Recherche zur Kultur der Afroamerikaner in New York. Von ihrer ästhetischen Überzeugungs- und Erkenntniskraft hätten Fichtes Bücher nichts verloren, schwärmt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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