QUEER feiert die erstaunliche Vielfalt des Sexualverhaltens und der Geschlechtsbestimmung in der Natur.Von Pinguinen bis zu Primaten sind gleichgeschlechtliche Sexual- und Balzverhalten in der Natur weiter verbreitet, als vielen Menschen bewusst ist. Auch wie die Geschlechtsbestimmung in der Natur organisiert ist, ist viel komplexer, als gemeinhin angenommen.Josh L. Davis untersucht, wie bei vielen verschiedenen Organismen - sowohl bei Tieren als auch bei Pflanzen - die sexuelle Fortpflanzung und die Ausbildung des Geschlechts auf einer überraschend komplexen Interaktion zwischen Genen, Hormonen, Umwelt und Zufall beruhen. Wir lernen Schildkröten kennen, deren Geschlecht durch die Bruttemperatur ihrer Eier bestimmt wird, und Schmetterlinge, die männliches und weibliches biologisches Gewebe in ein und demselben Organismus vereinigen.Er enthüllt auch tierische und pflanzliche Verhaltensweisen in der Natur, die bisher entweder vertuscht oder wegdiskutiert wurden, und präsentiert tierische Verhaltensweisen, die uns herausfordern, unsere Annahmen und Vorurteile zu überdenken.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Der Wissenschaftsjournalist Josh L. Davis zeigt Rezensentin Susanne Billig, dass Queerness ganz ohne Zweifel Teil der Natur ist: In manchen Giraffen-Populationen gibt es zu 90 Prozent homosexuelle Sexualhandlungen, männliche Staubläuse haben eine Art Vagina und etliche Pflanzenarten haben ein dynamisches Geschlecht. So etwa der Dreiblatt-Feuerkolben, bei dem das Geschlecht vom Energiehaushalt abhängt. Davis schreibt aber auch darüber, dass diese Erkenntnisse und Wissensbestände oftmals aus dem Kanon getilgt wurden - so stark waren die Vorurteile. Billig gefällt auch, wie der Autor den Gebrauch von Begriffen wie "queer" oder "Gender" reflektiert - es stellen sich ganz von allein beim Lesen Fragen nach der Bedeutung, die wir den Begriffen und Auslegungen von Natur oder Geschlecht zukommen lassen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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