Über fünfzig Jahre quälte sich Peter Wawerzinek mit der Frage, warum seine Mutter ihn als Waise in der DDR zurückgelassen hatte. Dann fand und besuchte er sie. Das Ergebnis ist ein literarischer Sprengsatz, wie ihn die deutsche Literatur noch nicht zu bieten hatte. »'Rabenliebe' ist ein tolles Buch: unerträglich und laut, leise und liebevoll, geduldig und unduldsam, sprachmächtig und sprachlos zugleich. Es geht an die Nieren und zu Herzen, es macht bescheiden und sehr, sehr still.« NDR
Über fünfzig Jahre quälte sich Peter Wawerzinek mit der Frage, warum seine Mutter ihn als Waise in der DDR zurückgelassen hatte. Dann fand und besuchte er sie. Das Ergebnis ist ein literarischer Sprengsatz, wie ihn die deutsche Literatur noch nicht zu bieten hatte. »'Rabenliebe' ist ein tolles Buch: unerträglich und laut, leise und liebevoll, geduldig und unduldsam, sprachmächtig und sprachlos zugleich. Es geht an die Nieren und zu Herzen, es macht bescheiden und sehr, sehr still.« NDR
Peter Wawerzinek wurde unter dem Namen Peter Runkel 1954 in Rostock geboren. Er wuchs in verschiedenen Heimen und bei verschiedenen Pflegefamilien auf. Seit 1988 betätigt er sich neben vielem anderen als freier Schriftsteller, Regisseur, Hörspielautor und Sänger. Peter Wawerzinek hat zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen erhalten, u.a. Berliner Kritikerpreis für Literatur (1991), Hörspielpreis der Berliner Akademie der Künste (1993), Ingeborg-Bachmann-Preis und den gleichnamigen Publikumspreis (2010), Shortlist Deutscher Buchpreis (2010), Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung (2024).
Rezensionen
"Dieser Text ist wirklich ein Geschenk für den Leser!" Meike Feßmann, Laudatio Ingeborg-Bachmann-Preis
»Wawerzineks Text ist eine behutsame, aber dennoch vor Bildern sprudelnde Rekonstruktion von Erinnerungen, der man sich kaum entziehen konnte.«
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Als therapeutisch wertvoll, aber literarisch immerhin teilweise fragwürdig erscheint Peter Wawerzineks Buch der Rezensentin Sandra Kegel. Den Leidensweg des Ich-Erzählers durch ostdeutsche Kinderheime und gescheiterte Adoptionsversuche geht Kegel mitunter nur widerwillig mit dem Autor. Seine Wut und Trauer in Ehren, geht ihr das Assoziative und Sprunghafte dieser Prosa auch mal auf die Nerven, findet sie die Bildlichkeit anstrengend (Rabenmotiv!). Dass der Autor anders als z. B. Thomas Bernhard seinen Monolog nicht strafft, hingegen inhaltlich nichts von der Tristesse seiner Kindheit verschweigt, gehört ebenso zu dieser Strapazierung des Lesers, vor der uns die Rezensentin warnt. Kommt hinzu, dass Wawerzinek Welthaltigkeit kaum und wenn doch, dann nur plakativ in Form von Pressemeldungen und Zitaten anzubieten hat. All das aber schmälert nicht den Respekt der Rezensentin vor der Unerbittlichkeit dieses Schreibens auf der Suche nach Wahrheit und Befreiung.