Kehrt die Geschichte zurück?
Die Geschichte des rechten Terrors in Deutschland begann nicht mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten, sondern mit einer Verschwörung gegen die deutsche Demokratie und einer blutigen Mordserie vor genau 100 Jahren. Die Täter in der frühen Weimarer Republik hatten schon die gleichen Motive, Ressentiments und Ziele wie die Rechtsterroristen von heute. Ihre tödliche Entschlossenheit beruhte auf Milieus und Gefühlswelten, auf Strukturen und Netzwerken, die überall wieder möglich und nie ganz verschwunden sind.
Florian Huber spürt diesen Parallelen in einer spannenden Erzählung nach, die in der spektakulären Ermordung des deutschen Außenministers Walther Rathenau gipfelt. Er zeigt, wo sich Geschichte wiederholt - oder genauso weitergeht.
Die Geschichte des rechten Terrors in Deutschland begann nicht mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten, sondern mit einer Verschwörung gegen die deutsche Demokratie und einer blutigen Mordserie vor genau 100 Jahren. Die Täter in der frühen Weimarer Republik hatten schon die gleichen Motive, Ressentiments und Ziele wie die Rechtsterroristen von heute. Ihre tödliche Entschlossenheit beruhte auf Milieus und Gefühlswelten, auf Strukturen und Netzwerken, die überall wieder möglich und nie ganz verschwunden sind.
Florian Huber spürt diesen Parallelen in einer spannenden Erzählung nach, die in der spektakulären Ermordung des deutschen Außenministers Walther Rathenau gipfelt. Er zeigt, wo sich Geschichte wiederholt - oder genauso weitergeht.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Alexander Haneke schätzt an Florian Hubers Buch vor allem den lebendigen Blick zurück auf den Rechtsterrorismus in der Weimarer Zeit, auf den Mord an Walther Rathenau, die Attentäter Heinrich Tillessen und Hermann Ehrhardt sowie ihre Sozialisation und Ideologie. Weniger überzeugend findet Haneke den Versuch des Autors, eine "Linie ins Jetzt" zu ziehen, indem er Parallelen sucht zur AfD, zum Mord an Walter Lübcke und zu rechten Tätern wie Anders Breivik und dem NSU-Trio. Einen Mehrwert kann Haneke darin nicht erkennen, auch wenn er Kontinuitäten erkennt. Der ostdeutschen Geschichte des NSU-Terrors etwa wird das laut Rezensent nicht gerecht, und der "Verlierer-Topos", den Huber als Erklärung heranzieht, scheint Haneke auch zu kurz zu greifen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Es regt zu weiteren Analysen geschichtlicher Prozesse an, zu kaum untersuchten Wechselwirkungen zwischen Tätern und offizieller Politik, zwischen individuellen Motiven und den Interessen jener, denen diese letztlich dienten.« Manfred Weißbecker Neues Deutschland 20201019







