Die Geburtsurkunde des Radios in Deutschland ist auf den 29. Oktober 1923 datiert. Vier Jahre später schon ließ sich Charles Lindberghs spektakulärer Flug über den Atlantik per Funk verfolgen. Das Weltgeschehen drang von da an bis in die entlegensten Winkel. Ein Knopfdruck genügte.Stephan Krass nimmt seine Leser mit auf eine fulminante Reise durch hundert Jahre Rundfunk - von den verheißungsvollen Anfängen in der Weimarer Republik über die Gleichschaltung unter Goebbels und dem akustischen Krieg alliierter Geheimdienste bis hin zu den legendären philosophischen Streitgesprächen der frühen Bundesrepublik, den Hörspielen, Bildungs- und Unterhaltungssendungen, Sportübertragungen und Livereportagen. Schließlich blickt er auf das erfolgreichste akustische Medium seit der Erfindung des Radios: den Podcast.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Unterhaltsam und trotzdem lehrreich findet Rezensent Stephan Wackwitz die Geschichte des Radios von Stephan Krass. Für ihn ist der Rundfunkhistoriker nicht weniger als ein wandelndes Lexikon. Die mehr als hundert Jahre, die das Medium inzwischen auf dem Buckel hat, ordne Krass theoretisch, kulturgeschichtlich und politisch von seinen Anfängen bis heute und arbeite dabei elegant mit Texten von Brecht, Benjamin oder Bense. Gleichzeitig blättere der Autor noch einmal die künstlerische Vielfalt des Mediums auf, schwärmt Wackwitz, um mit bemerkenswerten Anekdoten zu belegen, welche Wucht der Rundfunk haben kann, der nun den Verbreitungsweg als Podcast gefunden hat - was Krass kritisch bewertet. Dass dieser "buchlange Essay" auch noch gut geschriebene Fußnoten hat, macht Wackwitz sehr glücklich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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