In 'Raketenbilder' werden utopische und dystopische Erzählungen von der Rakete einander gegenübergestellt. Emil Schult, bekannt für seine Schallplattencover und Songtexte für Kraftwerk und darüber hinaus als bildender Künstler tätig, öffnet erstmals sein Archiv an Raketenfotos und Raketenbildern - in dem sich eine vom menschlichen Fortschrittsglauben geprägte Weltsicht manifestiert: Das Weltall als Raum, der durchmessen und bewohnt werden will, die Rakete als das dafür notwendige Zubringermedium Demgegenüber steht eine Reihe neuer 'Minutenfilme' von Alexander Kluge, in denen Raketen und Reisen durch das All die zentrale Rolle spielen. Sie sind filmische, nicht zuletzt groteske Reflexionen über Menschen, Hunde und Katzen im Weltall. Max Dax spricht Emil Schult und Alexander Kluge über ihre Arbeiten und die Rolle, die die Rakete als metaphorisches und metonymisches Gefährt darin einnimmt. Eingeleitet wird der Band von einer autobiographischen Skizze Friedrich Kittlers, 'Biogeographie', in der persönliche Erinnerung und Militärgeschichte der Raketenentwicklung überblendet werden. Das Buch erscheint anlässlich der Ausstellung 'Raketenbilder' im Rahmen der vom Verein zur Gründung und Förderung eines Deutschen Fotoinstituts e. V. initiierten Diskursreihe Towards Photography.
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Rezensent Boris Pofalla liest den von Max Dax herausgegebenen Band über Friedrich Kittlers, Alexander Kluges und Emil Schults Vorstellungen von der menschlichen Besiedelung anderer Planeten und ahnt, dass der Kapitalismus extraterrestisch ist und wir womöglich kleiner werden müssen, um den Weltraum zu erobern. Die Gesprächsform des Bandes gefällt Pofalla. Kluges Vorstellung vom Exodus als Hauptantrieb für die Raumfahrt kann Pofalla teilen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH







