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Nach Ereignissen wie dem Mord an Walter Lübcke, dem Anschlag in Halle oder den rassistischen Morden in Hanau im Februar 2020 wird regelmäßig darüber diskutiert, inwiefern es sich um isolierte Einzeltäter handelt oder ob ein Zusammenhang zu bestimmten Parteien und Ideologien besteht. Der renommierte Rechtsextremismusforscher Wilhelm Heitmeyer hat dazu bereits 2012 das Modell eines konzentrischen Eskalationskontinuums präsentiert: ganz außen stehen menschenfeindliche Einstellungen in der Bevölkerung, im Zentrum terroristische Zellen, dazwischen organisierte Akteure, »Vordenker«, systemfeindliche…mehr

Produktbeschreibung
Nach Ereignissen wie dem Mord an Walter Lübcke, dem Anschlag in Halle oder den rassistischen Morden in Hanau im Februar 2020 wird regelmäßig darüber diskutiert, inwiefern es sich um isolierte Einzeltäter handelt oder ob ein Zusammenhang zu bestimmten Parteien und Ideologien besteht. Der renommierte Rechtsextremismusforscher Wilhelm Heitmeyer hat dazu bereits 2012 das Modell eines konzentrischen Eskalationskontinuums präsentiert: ganz außen stehen menschenfeindliche Einstellungen in der Bevölkerung, im Zentrum terroristische Zellen, dazwischen organisierte Akteure, »Vordenker«, systemfeindliche Milieus und Unterstützernetzwerke. Die Gewaltbereitschaft nimmt von außen nach innen zu, die jeweils äußere Schicht liefert ihrer inneren Nachbarin Legitimation.

In dieser hochaktuellen Studie zeigt Wilhelm Heitmeyer zusammen mit Peter Sitzer und Manuela Freiheit u. a. am Beispiel der Ausschreitungen in Chemnitz im August 2018, wie sich innerhalb dieses Kontinuums Allianzen herausbilden und wie diese die offene Gesellschaft immer stärker bedrohen.
Autorenporträt
Wilhelm Heitmeyer, geboren 1945, war von 1996 bis 2013 Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld und arbeitet dort jetzt als Forschungsprofessor. In der edition suhrkamp gab er u. a. die Reihe Deutsche Zustände heraus. 
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Herfried Münkler hat am Ende der Lektüre des von Wilhelm Heitmeyer, Manuela Freiheit und Peter Sitzer erarbeiteten Buches mehr Fragen als Antworten. Allerdings sind es die richtigen Fragen, meint Münkler, etwa: Was hat die politische Rechte vom Linksradikalismus gelernt? Auszusetzen hat er an dem Buch allerdings auch was. Nicht neu erscheint ihm das Zwiebelring-Eskalationsmodell, das die Autoren aufstellen, um die Organisation "rechter Bedrohungsallianzen" sowie den Umstand, dass Ermittler immer wieder zur Einzeltäterthese neigen, zu erläutern. Münkler erkennt darin eine Weiterentwicklung polizeilicher Ideen gegen den Linksterror aus den 70ern. Dass die Autoren das nicht mitteilen, findet er bedauerlich. Argumentativ fraglich findet er zudem, wenn im Band einerseits von einer neuen Qualität der Bedrohung die Rede ist, andererseits aber eine Traditionslinie rechter Gesinnung erkannt wird.

© Perlentaucher Medien GmbH
»... es sind die richtigen und wichtigen Fragen, die hier in die Debatte eingebracht werden.« Herfried Münkler Frankfurter Allgemeine Zeitung 20201111