Die mögliche Entwicklung, dass Revisionsgerichte die Beweiswürdigung des Tatgerichts unmittelbar kontrollieren könnten, löst im Rahmen der aktuellen Diskussion um die Einführung einer umfassenden Dokumentation der Hauptverhandlung deutliche Kritik aus. Im internationalen Vergleich zeigt sich jedoch, dass andere Rechtsordnungen diesen Weg bereits gegangen sind, so auch am Internationalen Strafgerichtshof. Der Autor unternimmt deshalb eine tiefgehende Untersuchung der dortigen - noch jungen - Praxis. Im Vergleich zum derzeit praktizierten Kontrollumfang der Revision lassen sich dabei…mehr
Die mögliche Entwicklung, dass Revisionsgerichte die Beweiswürdigung des Tatgerichts unmittelbar kontrollieren könnten, löst im Rahmen der aktuellen Diskussion um die Einführung einer umfassenden Dokumentation der Hauptverhandlung deutliche Kritik aus. Im internationalen Vergleich zeigt sich jedoch, dass andere Rechtsordnungen diesen Weg bereits gegangen sind, so auch am Internationalen Strafgerichtshof. Der Autor unternimmt deshalb eine tiefgehende Untersuchung der dortigen - noch jungen - Praxis. Im Vergleich zum derzeit praktizierten Kontrollumfang der Revision lassen sich dabei erstaunliche Parallelen in der Kontrolle der Beweiswürdigung erkennen. Ausgehend davon untersucht er die Chancen und Risiken einer Annäherung der Revision an den Appeal am IStGH, mit dem Ergebnis, dass eine Reform der Revision letztlich zu einem höheren Rechtsschutzniveau führen würde und einer solchen keine durchgreifenden Bedenken entgegenstehen.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Stefan Fauth (geb. Uhl) studierte Rechtswissenschaften mit strafrechtlichem universitärem Schwerpunkt an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Nach der Ersten Juristischen Prüfung im Jahr 2017 absolvierte er im Anschluss das Referendariat am Landgericht Freiburg und schloss dieses 2019 mit der Zweiten Juristischen Prüfung ab. Anschließend arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Strafrecht und Strafprozessrecht der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und dem Centre for Security and Society. Seit 2023 ist er im höheren Justizdienst des Landes Baden-Württemberg tätig. 2024 wurde er von der Juristischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg promoviert.
Inhaltsangabe
1. Defizite der Revision in Deutschland bei der Kontrolle von Beweiswürdigung und StrafzumessungDas Protokoll der Hauptverhandlung - Keine unmittelbare Kontrolle der Beweiswürdigung - oder doch? - Kontrolle der tatsächlichen Feststellungen über die Verfahrensrüge und das Verbot der Rekonstruktion der Hauptverhandlung - Zur generell abnehmenden Bedeutung der Verfahrensrüge - Die Kontrolle der Strafzumessungsentscheidung2. Die Aufgabenteilung zwischen Appeal und Trial am ICCDie Protokollierung der Hauptverhandlung am ICC - Der Prüfungsmaßstab der Rechtsmittelkammer bezüglich der Schuldfrage - Praktische Umsetzung der Maßstäbe in der bisherigen Rechtsprechung - Die Bemba-Entscheidung als »gescheiterte Revolution« - Auswirkungen dieses Überprüfungsmaßstabs auf das erstinstanzliche Verfahren - Der Appeal gegen die Strafzumessungsentscheidung - Verfahren vor der Rechtsmittelkammer - Die Möglichkeiten zur Beweisaufnahme und zur eigenen Sachentscheidung durch die Rechtsmittelkammer3. Chancen und Risiken einer Annäherung an den Appeal am ICCAppeal und deutsche Revision - grob skizzierte Unterschiede und Gemeinsamkeiten - Praktische Umsetzung des Zugriffs auf die Beweisinhalte - Systematische Einordnung der Kontrolle der Beweiswürdigung - Chancen für die Effektivität des Rechtsschutzes - Das Risiko einer unzureichenden Tatsachengrundlage - Chancen und Risiken für die Beruhensprüfung - Eigene Beweisaufnahme in der Revision und erweiterte Möglichkeiten der eigenen Sachentscheidung durch das Revisionsgericht - Weitere Auswirkungen einer Annäherung auf die Tatgerichte - Mehrbelastungen für die Verfahrensbeteiligten - Eingeschränkte Förderung der Rechtseinheit - Andere Vorschläge einer Reform der Revision gegen die tatsächlichen Feststellungen
1. Defizite der Revision in Deutschland bei der Kontrolle von Beweiswürdigung und StrafzumessungDas Protokoll der Hauptverhandlung - Keine unmittelbare Kontrolle der Beweiswürdigung - oder doch? - Kontrolle der tatsächlichen Feststellungen über die Verfahrensrüge und das Verbot der Rekonstruktion der Hauptverhandlung - Zur generell abnehmenden Bedeutung der Verfahrensrüge - Die Kontrolle der Strafzumessungsentscheidung2. Die Aufgabenteilung zwischen Appeal und Trial am ICCDie Protokollierung der Hauptverhandlung am ICC - Der Prüfungsmaßstab der Rechtsmittelkammer bezüglich der Schuldfrage - Praktische Umsetzung der Maßstäbe in der bisherigen Rechtsprechung - Die Bemba-Entscheidung als »gescheiterte Revolution« - Auswirkungen dieses Überprüfungsmaßstabs auf das erstinstanzliche Verfahren - Der Appeal gegen die Strafzumessungsentscheidung - Verfahren vor der Rechtsmittelkammer - Die Möglichkeiten zur Beweisaufnahme und zur eigenen Sachentscheidung durch die Rechtsmittelkammer3. Chancen und Risiken einer Annäherung an den Appeal am ICCAppeal und deutsche Revision - grob skizzierte Unterschiede und Gemeinsamkeiten - Praktische Umsetzung des Zugriffs auf die Beweisinhalte - Systematische Einordnung der Kontrolle der Beweiswürdigung - Chancen für die Effektivität des Rechtsschutzes - Das Risiko einer unzureichenden Tatsachengrundlage - Chancen und Risiken für die Beruhensprüfung - Eigene Beweisaufnahme in der Revision und erweiterte Möglichkeiten der eigenen Sachentscheidung durch das Revisionsgericht - Weitere Auswirkungen einer Annäherung auf die Tatgerichte - Mehrbelastungen für die Verfahrensbeteiligten - Eingeschränkte Förderung der Rechtseinheit - Andere Vorschläge einer Reform der Revision gegen die tatsächlichen Feststellungen
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