Ein Buch von Claudia Iwer zu lesen wirkt wie Futter für meine Seele. Eine perfekte Mischung aus Spannung und Erholung.
Am Strand findest du nicht nur Muscheln, sondern auch Antworten
Nach einer schlechten Schlagzeile über Lisas neusten Roman und eine darauffolgende Panikattacke, sucht Lisa
Erholung im Ferienhaus ihrer Eltern auf Rügen. Gerade erst angekommen, begegnet sie dem…mehrEin Buch von Claudia Iwer zu lesen wirkt wie Futter für meine Seele. Eine perfekte Mischung aus Spannung und Erholung.
Am Strand findest du nicht nur Muscheln, sondern auch Antworten
Nach einer schlechten Schlagzeile über Lisas neusten Roman und eine darauffolgende Panikattacke, sucht Lisa Erholung im Ferienhaus ihrer Eltern auf Rügen. Gerade erst angekommen, begegnet sie dem Journallisten Benedict, dem sie vorerst ihren Beruf und Bekanntheitsstaus verschweigt. Benedict fühlt sich sofort von Lisa angezogen und auch Lisa scheint es ähnlich zu ergehen. Doch ist Lisa überhaupt bereit für eine Beziehung? Denn ein Ereignis aus der Vergangenheit beschäftig sie sehr. Vielleicht war das sogar die wahre Ursache für ihren Zusammenbruch?
Die Geschichte startet ruhig und gemächlich. Genau diese Erholung, die Lisa gerade braucht, schwappt auch auf mich beim Lesen über. Ich begleite Lisa bei ihren Strandausflügen und ihren Gedanken. Bei einem ihrer Spaziergänge am Strand trifft sie auf Benedict und seinen Hund. Sie schließt vor allem den Hund Edgar sofort ins Herz und bald darauf auch Benedict. Doch Lisa bleibt vorerst reserviert und offenbart Benedict nur wenig von sich und ihrem Leben. Ob das eine gute Grundlage für ein näheres Kennenlernen ist, wird sich erst herausstellen.
Als sie Benedict schließlich gesteht, wer sie in Wirklichkeit ist und welche Schwächen sie begleiten, scheint die Situation schwierig zwischen ihnen. Die Stimmung hat sich verändert. Ich war neugierig, wohin mich diese Geschichte führen wird, denn noch immer war nicht alles ausgesprochen, was zu einem ehrlichen Start in eine Beziehung gehört. Konnte Benedict mit all den unausgesprochenen Worten umgehen? Und was ihn angeht, so war ich mir auch nicht sicher, ob er nicht noch etwas zu verbergen hat.
In dieser Geschichte stecken so viele Geheimnisse, denen ich unbedingt auf die Spur kommen wollte. Deshalb wurde das Buch für mich auch von Seite zu Seite fesselnder. Besonders Lisas Mutter, die ihre Tochter mit nach Rügen begleitete, warf für mich einige Rätsel auf. Da Lisa ein Einzelkind ist, konzentrierte die Mutter sich sehr auf ihre Tochter. In der Vergangenheit muss es einen prägenden Moment für Lisa gegeben haben, der irgendetwas mit der Mutter zu tun hatte und die junge Frau bis heute beschäftigte. Hinter Lisas Zusammenbruch konnte also eindeutig mehr stecken und ich war gespannt, wieviel die Mutter tatsächlich damit zu tun hatte. In Gesprächen, die Lisa mit Benedict führte, versuchte ich diesem Erlebnis näherzukommen, doch so leicht macht es mir die Autorin hier nicht. Sie ließ mich lange Zappeln, bis sie schließlich mit der Wahrheit herausrückte. Jedenfalls entwickelte sich dieses Buch vielmehr zu einer Familien- statt zu einer Liebesgeschichte, wie ich es zuerst erwartet hatte. Ich habe aber letztendlich von allem etwas abbekommen, was mich sehr zufriedenstellt.
Trotz der Spannung zwischen den Seiten und der vielen Familiengeheimnisse liest sich der Roman von Claudia Iwer wie ein kleiner Urlaub. Die Autorin hat die Natur und die Umgebung der Insel Rügen sehr lebendig und bildhaft beschrieben. Die hübschen Illustrationen zu jedem Kapitel runden das Ganze wunderbar ab. Für mich ist es jedes Mal Erholung pur, wenn ich in einen neuen Roman der Autorin abtauchen darf. Ich liebe ihren Schreibstil, der sich für mich immer ein wenig von anderen abhebt. Ihre Art zu schreiben hat einen völlig eigenen Charakter, der mir unglaublich guttut. Ich habe mich schon Wochen vorher auf diese entspannende Auszeit gefreut und wurde kein bisschen enttäuscht. Für all jene, die es ruhig und mit nicht so viel Action zwischen den Seiten mögen, dafür lieber tiefgründig und nachdenklich stimmend, ist diese Geschichte perfekt.