Nach Alexander von Humboldt und Georg Forster: Adelbert von Chamisso in der Anderen Bibliothek. Eine Reise um die Welt, wie sie farbprächtiger nicht sein kann. Mit den erstmals vollständig versammelten 140 Lithographien von Ludwig Choris - berührend-brillante Dokumente, die eine untergegangene außereuropäische Welt lebendig festhalten. Als Autor von Peter Schlehmils wundersamer Geschichte und als Dichter ist er weltberühmt geworden; als Kustos des Berliner Botanischen Gartens und Leiter des Herbariums ist er wenigen bekannt - und als Weltreisenden, mit dem »Hauptstück« seiner Lebensgeschichte, müssen ihn die meisten Leser erst noch kennenlernen: 1836 stellte Adelbert von Chamisso sein letztes Werk vor, die Reise um die Welt - vor fast zwei Jahrhunderten auf einem russischen Expeditionsschiff als Botaniker; unternommen zur Erkundung der kürzesten Verbindung von Europa nach Asien, vom Pazifik her. Auf der Brigg »Rurik« begleitete ihn während der Jahre 1815-1818 auch Ludwig YorkChoris als offizieller Zeichner und Maler, ein junger deutschstämmiger Russe, der in Paris später Bildbände veröffentlichte - illustriert mit Lithografien, die »Louis« Choris nach Zeichnungen fertigte - einer der größten Zeichner und Maler, die jemals den Pazifik bereisten. Die damals sensationelle Weltumseglung, die zweite in der russischen Geschichte, führte Chamisso von Kopenhagen über Teneriffa, Brasilien und Chile nach Alaska, San Francisco, Hawaii und in die südpazifische Inselwelt. In Chamissos »Klassiker« Reise um die Welt sind der anekdotische Reiseerzähler, der Naturforscher von enzyklopädischem Interesse, der aufklärerische Ethnologe und der enthusiastisch lebensbilanzierende Dichter vereint.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Lothar Müller ist ganz verliebt in diese neue Ausgabe von Adelbert von Chamissos "Reise um die Welt". Fasziniert folgt er den Reisebeschreibungen, die Chamissos Eindrücke etwa von der Umseglung des Kap Hoorn oder der Durchquerung des Indischen Ozeans in Richtung Kapstadt ebenso eindringlich wiedergeben wie seine zahlreichen Erinnerungen an Berlin. Der Kritiker ist nicht nur ganz angetan von der sprachlichen Schönheit dieser autobiografischen Prosa, sondern schätzt Chamisso auch als aufmerksamen Naturforscher, der die gesehenen Landschaften, Schiffstypen, Werkzeuge, Kultgegenstände und Personen eindrucksvoll beschreibt. Insbesondere lobt Müller aber die dieser Ausgabe erstmalig beigefügten farbigen Lithografien des Expeditionsmalers und Naturzeichners Ludwig Choris, der Chamisso auf seiner Reise begleitete und dessen Aufzeichnungen illustrierte. Auch wenn diese Ausgabe dem Rezensenten durch den Herausgeber Matthias Glaubrecht etwas zu "sparsam" kommentiert erscheint, kann er sie als wahre "Augenweide" nur unbedingt empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Fesselnder als mit dem Autor des Peter Schlemihls kann man die Welt nicht entdecken.« DENIS SCHECK



















