Adelbert von Chamisso: Reise um die Welt. Das Tagebuch 1815-1818 Erstdruck 1836. Vollständige Neuausgabe mit einer Biographie des Autors. Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2015. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Louis Choris, Die Rurik ankert vor der Osterinsel, 1816. Gesetzt aus Minion Pro, 11 pt. Über den Autor: 1792 flieht der französische Adelige Louis Charles Adélaïde de Chamisso als Elfjähriger mit seiner Familie vor der Revolution über Belgien und Holland nach Berlin, wo Luise Friederike von Preußen ihn als Pagen annimmt. Erst im Alter von 15 Jahren lernt er Deutsch, tritt in die preußische Armee ein und nennt sich seit 1804 Adelbert von Chamisso. Während seines naturwissenschaftlichen Studiums in Berlin entsteht sein bei weitem bekanntestes Werk: »Peter Schlemihls wundersame Geschichte«. 1815 reist Chamisso als Forscher mit einer Expedition zunächst ins nördliche Polarmeer und segelt schließlich mit um die ganze Welt und verarbeitet diese Erfahrung später in seiner »Reise um die Welt«. Er wird 1819 Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina und 1835 zum Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften gewählt. 1838 stirbt er in Berlin an Lungenkrebs.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Lothar Müller ist ganz verliebt in diese neue Ausgabe von Adelbert von Chamissos "Reise um die Welt". Fasziniert folgt er den Reisebeschreibungen, die Chamissos Eindrücke etwa von der Umseglung des Kap Hoorn oder der Durchquerung des Indischen Ozeans in Richtung Kapstadt ebenso eindringlich wiedergeben wie seine zahlreichen Erinnerungen an Berlin. Der Kritiker ist nicht nur ganz angetan von der sprachlichen Schönheit dieser autobiografischen Prosa, sondern schätzt Chamisso auch als aufmerksamen Naturforscher, der die gesehenen Landschaften, Schiffstypen, Werkzeuge, Kultgegenstände und Personen eindrucksvoll beschreibt. Insbesondere lobt Müller aber die dieser Ausgabe erstmalig beigefügten farbigen Lithografien des Expeditionsmalers und Naturzeichners Ludwig Choris, der Chamisso auf seiner Reise begleitete und dessen Aufzeichnungen illustrierte. Auch wenn diese Ausgabe dem Rezensenten durch den Herausgeber Matthias Glaubrecht etwas zu "sparsam" kommentiert erscheint, kann er sie als wahre "Augenweide" nur unbedingt empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Fesselnder als mit dem Autor des Peter Schlemihls kann man die Welt nicht entdecken.« DENIS SCHECK







