Antonio Tabucchi nimmt uns mit in jene fernen und faszinierenden Länder, die wir aus seinen Romanen kennen. Ob in Brasiliens Minenregion, in den Klöstern Rumäniens oder in einer unbedeutenden Straße in Lissabon, der große italienische Fabulierer findet immer wieder Anlässe, über das Eigene und das Fremde, das Reale und das Imaginäre nachzudenken. Tabucchi ist aber auch ein naiver Reisender, der mit dem einfachsten Reiseführer etwa durch Indien fährt, weil gerade die Unwissenheit die verblüffendsten Entdeckungen zutage fördert: "Ein Ort ist niemals nur ein Ort allein, sondern ein Stück von uns. Etwas, das wir, ohne es zu wissen, mit uns getragen haben, und wo wir eines Tages durch einen Zufall ankommen."
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ein neuer Schatz aus dem Nachlass des italienischen Schriftstellers Antonio Tabucchi ist geborgen, schwärmt Niklas Bender, der sich mit dieser Sammlung von Reiseberichten nach Kairo, Kyoto, Brasilien, Spanien, Indien, Australien, aber auch zu Tabucchis diversen Wohnorten oder in dessen Bibliothek begibt. Diese literarisch anspruchsvollen "Meisterminiaturen" gehen durch "Herz, Verstand und Magen", verspricht der Kritiker, der mit Tabucchi bissig über Robinson-Touristen lacht, an abgelegene Orte wie das Geburtshaus von Eugene Delacroix in einem Vorort von Paris wandert, an der Rua da Saudade "portugiesische Melancholie" erlebt oder in Madrid Kutteln als "Gegenmittel zum Erhabenen" verspeist. Herrlich prosaisch weiß Tabucchi Reisetipps mit Ausflügen anzureichern, lobt der Rezensent, der plötzlich versteht, weshalb die bereisten Orte dem Autor wie "Röntgenbilder" seiner selbst erscheinen. Dass die Übersetzung von Karin Fleischanderl einige grobe Fehler aufweist, findet Bender zwar ärgerlich - der Anblick des prächtigen Bandes, der auch eine Weltkarte mit den Reisezielen beinhaltet, macht dies aber schnell vergessen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Tabucchi gelingt es, alltägliche Erlebnisse in literarisch-ironische Meisterminiaturen zu verwandeln, die dennoch immer das bleiben, worauf sie aufbauen: Erfahrungen, mit Herz, Verstand und Magen gemacht. ... Ein schöner Band, den eine Weltkarte mit den Reisezielen und eine kleine Bibliographie sinnvoll beschließen." Niklas Bender, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.08.16
"Antonio Tabucchi hat ein Buch zum Schmökern und Entdecken hinterlassen, es ist sowohl als Reiseanleitung zu nutzen als auch als Anstoß zum Träumen nach der Bettlektüre." Stefan Berkholz, SWR 2 Die Buchkritik, 12.07.16
"Die Lektüre dieser Texte offenbart, wie schmerzlich Tabucchis Stimme heute fehlt, die Wortmeldungen eines wahrhaft freien Schriftstellers." Marko Martin, Literarische Welt, 09.07.16
"Eine hingetupfte Entdeckung: Der italienische Autor Antonio Tabucchi war auch ein begnadeter Reiseschriftsteller. Seine Notizen von unterwegs staunen über das Unscheinbare. ... Tabucchi lässt Ländern, Städten, Dingen und Menschen ihr Geheimnis, er will sie nicht bis ins Innerste ergründen. Nicht das Auffällige, sondern das Unscheinbare und das Verborgene zieht ihn an, das sich oft eher an den Peripherien als in den Zentren findet." Peter Hamm, Die Zeit, 30.06.16
"Tabucchi macht neugierig auf entlegene Orte." Stefan Berkholz, WDR 3 Mosaik, 08.06.16
"In einigen Texten ist Tabucchi ein amüsanter Plauderer, der von seinen Reisen erzählt, in anderen schreibt er mit atemberaubender Wut über das Leben und die zerstörerische Natur des Menschen." Paul Stänner, Büchermarkt, 13.04.16
"Antonio Tabucchi hat in Büchern gelebt. Seine Wahrnehmung war davon grundiert - ein Schritt über einen Platz, der Lichteinfall in einer Gasse, der Blick auf das Meer von einem Friedhof, und ein Vers von Drummond de Andrade oder eine Zeile von Paul Valéry blitzen auf. Seine unbändige Literaturlust ist ansteckend. Man sollte auf Reisen gehen und ihn lesen." Maike Albath, SüddeutscheZeitung, 25.05.16
"Antonio Tabucchi hat ein Buch zum Schmökern und Entdecken hinterlassen, es ist sowohl als Reiseanleitung zu nutzen als auch als Anstoß zum Träumen nach der Bettlektüre." Stefan Berkholz, SWR 2 Die Buchkritik, 12.07.16
"Die Lektüre dieser Texte offenbart, wie schmerzlich Tabucchis Stimme heute fehlt, die Wortmeldungen eines wahrhaft freien Schriftstellers." Marko Martin, Literarische Welt, 09.07.16
"Eine hingetupfte Entdeckung: Der italienische Autor Antonio Tabucchi war auch ein begnadeter Reiseschriftsteller. Seine Notizen von unterwegs staunen über das Unscheinbare. ... Tabucchi lässt Ländern, Städten, Dingen und Menschen ihr Geheimnis, er will sie nicht bis ins Innerste ergründen. Nicht das Auffällige, sondern das Unscheinbare und das Verborgene zieht ihn an, das sich oft eher an den Peripherien als in den Zentren findet." Peter Hamm, Die Zeit, 30.06.16
"Tabucchi macht neugierig auf entlegene Orte." Stefan Berkholz, WDR 3 Mosaik, 08.06.16
"In einigen Texten ist Tabucchi ein amüsanter Plauderer, der von seinen Reisen erzählt, in anderen schreibt er mit atemberaubender Wut über das Leben und die zerstörerische Natur des Menschen." Paul Stänner, Büchermarkt, 13.04.16
"Antonio Tabucchi hat in Büchern gelebt. Seine Wahrnehmung war davon grundiert - ein Schritt über einen Platz, der Lichteinfall in einer Gasse, der Blick auf das Meer von einem Friedhof, und ein Vers von Drummond de Andrade oder eine Zeile von Paul Valéry blitzen auf. Seine unbändige Literaturlust ist ansteckend. Man sollte auf Reisen gehen und ihn lesen." Maike Albath, SüddeutscheZeitung, 25.05.16







