Der Protagonist, ein nigerianisch-amerikanischer Akademiker, zieht mit seiner amerikanischen Frau nach Berlin, als diese dort ein renommiertes Kunststipendium erhält. In Berlin lernt er viele afrikanische Immigranten und Geflüchtete kennen und erfährt so von ihren Fluchterlebnissen. Diese Begegnungen führen bei ihm, der als schwarzer Intellektueller ein privilegiertes und sicheres Leben führt, zu einer tiefen Selbstreflexion. Er stellt sein bisheriges Leben in Frage und merkt, dass er unlösbar mit den Schicksalen der Migranten verbunden ist und sein Leben nicht länger getrennt von deren…mehr
Der Protagonist, ein nigerianisch-amerikanischer Akademiker, zieht mit seiner amerikanischen Frau nach Berlin, als diese dort ein renommiertes Kunststipendium erhält. In Berlin lernt er viele afrikanische Immigranten und Geflüchtete kennen und erfährt so von ihren Fluchterlebnissen. Diese Begegnungen führen bei ihm, der als schwarzer Intellektueller ein privilegiertes und sicheres Leben führt, zu einer tiefen Selbstreflexion. Er stellt sein bisheriges Leben in Frage und merkt, dass er unlösbar mit den Schicksalen der Migranten verbunden ist und sein Leben nicht länger getrennt von deren alltäglicher Not führen kann. Als er eine junge Frau aus Sambia in die Schweiz begleitet, wo sie die Todesumstände ihres Bruders klären will, steigt er auf der Rückreise nach Berlin ohne Papiere in den falschen Zug und landet in einem Flüchtlingslager am italienischen Mittelmeer ...Habila lässt in seinem Roman ein Mosaik aus den unterschiedlichsten Erfahrungen von Migranten entstehen. Er zeigt damit, dass die Themen Vertreibung und Migration »ewige« Themen bleiben werden, sollten nicht Menschlichkeit und Respekt vor anderen Kulturen unsere Gesellschaften bestimmen.
Helon Habila, 1967 in Nigeria geboren, studierte Literatur und lehrte an der Universität, bevor er nach Lagos ging, um dort als Journalist zu arbeiten. Sein dritter Roman Öl auf Wasser wurde mit dem deutschen Krimi-Preis ausgezeichnet. Er lebt in den USA und unterrichtet Kreatives Schreiben an der George Mason University in Washington, D. C. 2013 war Helon Habila als Stipendiat des DAAD im Rahmen des Berliner Künstlerprogramms in Berlin.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Wiebke Porombka findet reizvoll, wie Helon Habila das Transitorische in seinen Geschichten über Flucht und Neuanfang zum literarischen Prinzip macht. Indem die Kapitel im Buch Spuren und Identitäten aus anderen Kapiteln wiederaufnehmen und verwandeln, machen sie für Porombka das Schicksal der Flüchtlinge in der Fremde nachvollziehbar. Dass der Autor den laut Rezensentin realistischen Geschichten einen Rest von unauflösbarer Rätselhaftigkeit lässt, findet Porombka reizvoll.
»Was Helon Habila im Gegensatz zu journalistischen Berichten schafft: Er zeigt die Vielfältigkeit der Gründe, aus denen sich Menschen auf den Weg machen. Überhaupt zeigt er ihre Vielfalt und die ihrer Biografien. Er verleiht verschiedenen afrikanischen Staaten mit ihren spezifischen politischen Konstellationen höchst individuelle Gesichter, und er sieht Berlin mit fremden, oder vielleicht mit afropolitanen, Augen an.« Insa Wilke, Deutschlandfunk Kultur
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