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Nach ihrer Ausreise aus dem Rumänien Ceauçescus könnte für Irene ein neues Leben im Westberlin der späten 80er Jahre beginnen. Aber innerlich ist sie weder ganz abgereist, noch ist sie endgültig im Neuen angekommen. Sie hat die alte Heimat verloren und keine neue gewonnen. Im neuen Land tragen die Dinge Namen, die nicht zu ihnen passen, zersplittert die Welt in unzählige Detailbeobachtungen, die sie orientierungslos und handlungsunfähig zurücklassen. Einsam durchstreift Irene Bahnhofslandschaften und Durchgangsorte, auch in ihren Beziehungen mit Männern bleibt sie innerlich allein.

Produktbeschreibung
Nach ihrer Ausreise aus dem Rumänien Ceauçescus könnte für Irene ein neues Leben im Westberlin der späten 80er Jahre beginnen. Aber innerlich ist sie weder ganz abgereist, noch ist sie endgültig im Neuen angekommen. Sie hat die alte Heimat verloren und keine neue gewonnen. Im neuen Land tragen die Dinge Namen, die nicht zu ihnen passen, zersplittert die Welt in unzählige Detailbeobachtungen, die sie orientierungslos und handlungsunfähig zurücklassen. Einsam durchstreift Irene Bahnhofslandschaften und Durchgangsorte, auch in ihren Beziehungen mit Männern bleibt sie innerlich allein.
Autorenporträt
Herta Müller wurde 1953 in einem deutschsprachigen Dorf im Banat/Rumänien geboren. Nach einem Publikationsverbot und Repressionen durch den Geheimdienst Securitate konnte sie 1987 nach Berlin ausreisen, wo sie auch heute lebt. Zu ihren bekanntesten Werken gehören die Romane 'Atemschaukel' und 'Der Fuchs war damals schon der Jäger', die Prosabände 'Niederungen' und 'Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt', der Essayband 'Der König verneigt sich und tötet'. Ihre berühmten Gedicht-Collagen sind u. a. gesammelt in 'Die blassen Herren mit den Mokkatassen', 'Vater telefoniert mit den Fliegen' und 'Im Heimweh ist ein blauer Saal'. Für ihren Roman 'Herztier¿ wurde sie 1998 mit dem Impac Dublin Literary Award ausgezeichnet, dem weltweit höchstdotierten Literaturpreis für ein einzelnes Werk. Nach zahlreichen weiteren Ehrungen erhielt sie 2009 den Nobelpreis für Literatur. 
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Dies ist das erste Buch, das Herta Müller nach ihrer Ankunft in Deutschland veröffentlichte. Das Autobiografische merkt man, so Rezensent Burkhard Müller, ihm und ihrer in Deutschland ankommenden Heldin an. Glücklich wird diese freilich erst einmal nicht; sie staunt und zeigt sich verletzlich. Unterschiedliche Männer tauchen da auf, einer vergisst ihr zuliebe kurz mal seine Homosexualität. Hinter den alltäglichen Dingen - Flohmarkt, Chipstüte, Kaninchen - ahnt Irene ökonomische, politische und andere Verhängnisse. Knapp wird das beschrieben, in den Sätzen sieht der Rezensent eine "vorsichtige, scharfe Ökonomie" am Werk. Als "Kassandra", die in die Vergangenheit blickt, nimmt er diese Erzählerin wahr. Es hat ihn, wie es scheint, das Buch durchaus beeindruckt. Nur von Herzen glücklich gemacht hat es ihn sichtlich nicht.

© Perlentaucher Medien GmbH