Ein Verbrechen zieht das andere nach sich – der Krug geht aber solange zum Brunnen, bis...
Als auf einem Campingplatz bei Bauarbeiten menschliche Überreste gefunden werden, die offenbar schon längere Zeit dort lagen, wird Kommissar Krüger zu Rate gezogen. Offenbar leitet er eine ganz besondere 
 Abteilung, die sich mit guter Aufklärungsquote und nicht immer ganz orthodoxen Mitteln solcher Fälle…mehrEin Verbrechen zieht das andere nach sich – der Krug geht aber solange zum Brunnen, bis...
Als auf einem Campingplatz bei Bauarbeiten menschliche Überreste gefunden werden, die offenbar schon längere Zeit dort lagen, wird Kommissar Krüger zu Rate gezogen. Offenbar leitet er eine ganz besondere Abteilung, die sich mit guter Aufklärungsquote und nicht immer ganz orthodoxen Mitteln solcher Fälle annimmt. Dies ist nur eine Vermutung von mir, denn, obwohl die Reihe bislang bereits 12 Fälle umfasst, war ich das erste Mal mit Krüger und seiner Entourage unterwegs.
Man kann das Buch ohne Vorkenntnisse lesen, einige private Details der Ermittler sind jedoch wahrscheinlich besser zu verstehen, wenn man auch die Vorgänger gelesen hat.
Worum geht es? Die gefundenen Knochen gehören, wie sich herausstellt, zu einem älteren Ehepaar, welches seinen Lebensabend im Wohnmobil verbrachte. Aber wie kann dies sein? Dieses Ehepaar war doch – jedenfalls offenbar – mitsamt seinem Wohnmobil in den Niederlanden verbrannt??
Wir begleiten Kommissar Krüger bei den Ermittlungen, die sich als etwas zäh herausstellen, denn immer, wenn ein Rätsel gelöst scheint, tut sich ein neues auf. Krüger wird bei seinen Recherchen durch die Intuition seiner Lebensgefährtin, die gute Vernetzung einer neuen Kollegin sowie einen (offenbar schon des Öfteren für das BKA tätig gewordenen) Privatdetektiv unterstützt.
In einem Parallelstrang lernen wir Johny kennen, der sein Leben als „Campingplatzgigolo“ fristet. Offenbar ist es nicht allzu schwer, im Dauercamper-Milieu ältere Leute kennen zu lernen, die man erst ausnehmen – und, falls nichts mehr zu holen ist, notfalls auch beseitigen kann. Von Anfang an ist klar – er ist „der Böse“. Johny geht absolut kaltblütig vor und es scheint ihm alles zu gelingen, bis... aber das kann ich jetzt nicht verraten!
Während sich Krüger und Kollegen weiter durch den Dschungel der stets abbrechenden Spuren in ganz Europa kämpfen schauen wir immer wieder etwas fassungslos Johny bei seinen Plänen zu. Dieser Strang wird dann ziemlich schräg, mit etwas makabrem Humor gewürzt, und es gelingt dem Autor auch, mich zweimal zu verblüffen.
Der Schreibstil ist recht sachlich, ein wenig wie bei einer Doku-Soap über ein reales Verbrechen. Ich empfand diesen Stil als gut lesbar und bisweilen auch amüsant. 
Der Titel ist gut gewählt – denn wie bei einem Mikado-Spiel scheint es tatsächlich lange nicht aufzufallen, wenn man ein Stäbchen, hier etwas makaber einen (alten) Menschen, „entfernt“. Und wie bei einem Mikado-Spiel ist aber irgendwann auch Schluss...
Das Ende des Buchs ist für mich dann doch ziemlich abrupt gekommen, irgendwie war ich nicht ganz zufrieden, dachte immer noch, es käme noch ein abschließender Clou.
Insgesamt ein ganz nett zu lesender Zeitvertreib, durchaus auch spannend nach dem „howcatchem“-Prinzip, denn der Täter ist dem Leser ja von Beginn an bekannt.
Da ich den Plot recht originell fand bekommt das Buch von mir 3,5*, mathematisch aufgerundet auf 4.